Leitfaden: Deine Karriere als Autor

Gute Zeiten für Autoren [schlechte für Verlage]

Die Zeiten haben sich für Autoren und solche, die es gerne noch werden wollen, verändert. Deutlich zum Guten. Früher bestimmten ausschließlich Verlage, wer Autor werden darf und wer nicht. Und die Verlage oder exakter formuliert die dort handelnden Personen suchen sich Autoren und Bücher aus von denen sie annehmen, dass sie Erfolg haben können. Das sind viele und oft nicht richtige Annahmen. Aber da mit jedem verlegten Buch enorme Kosten [Lektorat, Druck, Distribution, Marketing] verbunden sind müssen Verlage sehr vorsichtig sein. Wahrscheinlich sind viele begabte Autoren nicht gefunden und viele tolle Bücher nicht geschrieben worden. Aber ohne Verlag bestand noch vor wenigen Jahren keine Chance für einen Autor an Leser heranzukommen. Und jeder von uns kennt Geschichten über das Klinkenputzen von Autoren in den Verlagen.

Heute hat sich die Situation komplett verändert. Das Web ist da, traditionelle Verlage sind [fast] weg und Klinkenputzen war gestern. Heute nutzt ein [angehender] Autor die Zeit stattdessen dafür, sich und seine Werke im Web zu sozialisieren. Jeder kann heute – auch komplett ohne Verlag – eine Karriere als Autor versuchen. Eines hat sich nicht verändert: ein Autor muss gelesen werden und das Publikum suchen. Nichts ist heute einfacher als das. Auf ins Web, rein mit Texten in deinen Blog und schon geht’s los. Ich sage jetzt nicht, dass du Erfolg haben wirst. Vielleicht fehlt dir wirklich etwas Talent oder vielleicht wird dieses auch im Web nicht er- oder verkannt. Aber was ich sage ist, dass jeder der sich dazu berufen fühlt mit dem Web und ohne Verlag eine Karriere als Autor professionell und systematisch planen und entwickeln kann. Dafür sind absolut keine Kosten erforderlich, sondern nur deine Zeit und deine Leidenschaft. So und hier unser Rezept:

Schritt 1: Social Media Publishing

Du beginnst damit, deine Texte ins Web zu stellen und den Menschen da draußen mitzuteilen, dass du und deine Texte jetzt da sind. Für die Publikation und Präsentation der Texte brauchst du nur ein Blog. Das machst du entweder auf Google’s Blogger, Posterous oder Wordpress auf [bitte gleich mit Autoposting]. Und noch ein kleiner Tipp: fang an, deine Texte in kleinen Häppchen ins Web zu stellen. Keine übertriebene Vorsicht oder Scheu. Wirf deine Leseproben oder Kapitel einfach in die Löwengrube. Am Anfang werden sie ohnehin kaum gelesen und du kannst sie jederzeit ändern. Bücher werden in Zukunft ohnehin anders, interaktiver geschrieben und Leser wollen auf die Story und Charaktere [ähnlich wie heute schon bei Hollywood-Filmen] Einfluss nehmen.

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Jeder Blog braucht seinen Twitter. Also machst du ein Twitter Account auf, verbindest dieses mit deinem Blog und stellst damit sicher, dass jeder Blogbeitrag (also jeder Text von dir) in das Twitterversum verteilt wird. Twitter ist diesbezüglich wesentlich mehr wert als Facebook. Zwar gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz wahrscheinlich nur etwas mehr als 300.000 Twitterer aber die sind teilweise einflussreich im Web und können dich bei der Verbreitung deiner Texte unterstützen. Das ist so etwas wie die Informationselite. Ein gutes Wort von Sascha Lobo könnte Wunder wirken [;)]. Das große Facebook ist dafür nicht so geeignet und eher eine SPIELwiese für Farmvill‘er oder Philanthropen aber trotzdem solltest du dein Blog auch mit Facebook verlinken.

 Stell deine Texte auch auf Autoren- und Publishing-Plattformen und erhöhe damit deine Chancen, gelesen, bewertet und entdeckt zu werden. Es gibt einige interessante Autorenplattformen wie Suite101 oder Epidu. Such dir einfach über Google ein paar Autorenplattformen heraus, sieh sie dir an und los geht’s. Darüber hinaus gibt es laufend jede Menge Autorenwettbewerbe. Nimm doch an einigen teil und erhöhe damit deine Reichweite. Als Publishing-Plattform empfiehlt sich jedenfalls Issuu, eine Publikations Community wo deine Werke jedenfalls vertreten sein sollten. Damit bist du dann auch schon fast auf Apple wo Issuu demnächst einen eigenen Reader haben sollte [falls Apple die App freigibt].

Und natürlich gilt eines: baue dir systematisch dein Leser- und Empfehlungsnetzwerk durch aktive Freundschafts- und Postingarbeit auf Twitter, Facebook und Issuu auf [modernes Klinkenputzen]. Aber bitte nicht zu aufdringlich. Druckvoll aber mit Sensibilität ist die Devise. Lass dir bitte für die Aufbauarbeit zumindest ein oder zwei Jahre Zeit. Solltest du ein Ausnahmetalent als Autor sein, dann wirst du ohnehin frühzeitig entdeckt werden und ansonsten habe einfach Spaß daran, dich als Autor zu entwickeln. Du wirst erstaunt sein, was sich da am Weg so alles ergibt und dein Leben bereichern wird.

Schritt 2: ePublishing

Hast du die erforderliche Sicherheit und Lesergemeinschaft gefunden, dann solltest du den nächsten Schritt in deiner Autorenkarriere wagen: den Weg in den Selbstverlag über eBooks. Das hört sich vielleicht etwas hochtrabend an aber eBooks kann eigentlich jeder ohne wirtschaftliches Risiko machen und verlegen. Es gibt heute bereits genügend eBook Publishing-Plattformen mit denen du praktisch die ganze Welt erreichen kannst. Aber wenn du zu früh damit beginnst kannst du dir damit auch deine Karriere versauen. Ein schlechtes Buch bleibt ein schlechtes Buch ob Papier oder ePapier.

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Fühlst du dich also bereit für den Schritt in Richtung eBook Autor, dann kannst du z.B. ganz einfach zu einem eBook Publisher gehen und dort dein Manuskript hochladen. In Deutschland gibt es z.B. Ciando, das als Publisher, Shop und Distributor für eBooks agieren. Uns gefällt aber das US-amerikanische Smashwords besonders gut. Du kannst dort dein Buch als Word-Datei hochladen, Smashwords formatiert dir dann deine Word-Datei ein [fast] alle gewünschten Formate und verteilt sie auf Amazon Kindle, Apple iBook und viele andere eBook-Shops. Du kannst dort auch ISBN-Nummern beziehen und sonstige Dienstleistungen, die bisher die Verlage gemacht haben. Das meiste davon kostet dich NICHTS außer deine Zeit.

Sobald dein Buch dann als eBook erschienen ist musst du natürlich dein Netzwerke darüber informieren. Auch deine Aktivitäten auf den Autorenportalen müssen jetzt verstärkt betrieben werden. Also die Werbetrommel für dich rühren. Das kostet dich außer etwas Überwindung und Zeit nichts. Generell gilt: ständig mit deinem Netzwerk in Verbindung stehen, es pflegen und ausbauen. Du kannst dadurch möglicherweise auch kreative Impulse erhalten.

Schritt 3: Das gedruckte Buch

Du hast jetzt schon ein paar eBooks verkauft und gutes Feedback erhalten? Jetzt willst du dein Buch auch gedruckt sehen und deine Worte angreifen können? Vielleicht bist du schon von einem Verlag [ja, die gibt es noch] entdeckt worden?  OK, falls noch nicht, auch kein Problem. Du kannst zu einem Book-on-Demand-Verlag gehen und dort dein Buch in gedruckter Version erhalten und verteilen lassen. Jetzt fallen allerdings Kosten an und daher solltest du dir diesen Schritt überlegen bzw. die ersten beiden Schritte erfolgreich absolviert haben.

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Du kannst z.B. deine Buchdatei auf Epubli hochladen und dir dort gegen Einwurf kleiner Münzen Bücher bestellen, die im Print-on-Demand als Book-on-Demand produziert wurden. Du kannst Epubli weiters damit beauftragen, dein Buch entsprechend über den traditionellen Buchhandel oder Amazon zu vertreiben. Aber das alles kostet dich etwas. Nicht die Welt aber immerhin. Spätestens an dieser Stelle solltest du wissen, wie es mit deiner Karriere als Autor weitergehen soll…

Das waren nur ein paar kleine Tipps wie wir es machen würden.

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Modellansatz für Real-Time Content

Das neue Social Media Magazin Flipboard [wir haben berichtet] war nur ein weiterer Versuch, die real-time Online-Welt mit der ePaper-Welt zusammenzuführen. Im Ergebnis sehen wir real-time Content [z.B. Twitter Updates verbunden mit aktuellen Blogbeiträge] in einem Magazin Format.

Ich habe einmal als sonntägliche Frühstücksaufgabe versucht, die interessante real-time Content Ökosphäre in eine kleine Grafik zu gießen und dabei in die 3 Bereiche UpStream, Refine und Downstream unterschieden. Irgendwie bin ich halt ständig versucht, neue Phänomene in Bilder zu gießen, weil die sehr viel strukturierende Denkarbeit verlangen. Kritik und Anregung jederzeit willkommen.

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