Die besten Autoren von Suite101 und was das ist!

Das größte deutschsprachige Autorenportal Suite 101 hat gestern die besten Autoren präsentiert. Die Autoren der Plattform werden von Redakteuren betreut und wenn diesen ein Artikel als besonders gelungen erscheint – inhaltlich und stilistisch – zeichnen sie diesen mit einem Tipp der Redaktion aus. Stand gestern wurden bisher rund 1.300 Beiträge bei Suite101 als "Tipp" ausgewählt.

Nach eigenen Angaben von Suite101 haben auf der deutschen Plattform bisher mehr als 750 Autoren rund 35.000 Artikel geschrieben, die insgesamt rund 2 Millionen Visits auf der Seite generieren. Das sind durchaus beindruckene Daten. Gegründet wurde Online-Publishing Seite bereits 1996 in Kanada als eine Art Autorenvereinigung. Die deutsche Plattform wurde 2008 gemeinsam mit den Burda Digital Ventures ins Leben gestartet [siehe Wikipedia]. Das Geschäftsmodell von Suite 101 beruht darauf, Werbeeinnahmen zu erhalten und diese nach einem bestimmten Schlüssel mit seinen Autoren zu teilen. Stellgröße für den Autorenanteil sind die Seitenaufrufe der Artikel des jeweiligen Autors. Die besten Autoren verdienen laut Chefredakteur Dirk Westphal [siehe Bericht in der SZ]bis zu € 850 im Monat, der Durchschnitt allerdings liegt bei bescheidenen € 2,50. Wer auf Suite 101 schreiben will, der muss sich bewerben und ist einem Auswahlverfahren ausgesetzt. Fest angestellte Redakteure entscheiden, ob der Autor die erforderliche Qualifikation mitbringt. Jene Autoren, die aufgenommen werden erfahren in der Folge aber auch eine Betreuung durch die Redakteure. Insgesamt ein sehr traditioneller Ansatz verknüpft mit einem kosten- und aufwandsverträglichem Provisionsmodell. Suite 101 bezeichnet sein Modell als "Journalismus on Demand".

Über Erfolg berichtet man gerne und daher hat Suite 101 die Galerie seine besten Autoren gestern auf Twitter und Facebook beworben und sucht Leute, denen diese Seite der ausgezeichneten gefällt. Also, bitte: voten, wenn euch das gefällt.

Wir haben uns das Profil einiger Autoren angesehen und sind wirklich beeindruckt von der Professionalität. Aktive und ehemalige Journalisten schreiben dort ebenso wie ambitionierte Novizen. Viele der Autoren haben bereits Bücher über Verlage oder im Eigenverlag veröffentlicht und jedenfalls großen Spass am Schreiben. So hat der am meisten mit Tipps ausgezeichnet Klaus J. Schwehn seine Bücher im Eigenverlag bei Lulu oder Martina Rüter diverse Bücher bei diversen Verlagen veröffentlicht. Insgesamt eine interessante Autorenschaft.

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Mit Amazon Kindle zum gratis eBook

eBooks von Kindle können demnächst verliehen werden. Zumindest einmal und das für genau 14 Tage. Die Mitteilung kam am 22. Oktober morgens [US Westküstenzeit] und binnen weniger Minuten war damit in der Kindle Community eine lebhafte Diskussion angeregt worden. Der Tenor der Diskussion: eBooks sind noch immer zu teuer, sollten mindestens so günstig sein wie digitale Musiktitel [also gratis oder zumindest unter einem Euro oder Dollar] und das wird durch die, als lächerlich empfundene, Verleihmöglichkeit [einmal für maximal 14 Tage] auch nicht besser. Johannes Haupt hat in Lesen.net darüber auch mit einem eher negativen Sentiment berichtet und vergleichbare alternative Ansätze digitaler Bibliotheken wie onleihe.net dargestellt.

 

Dabei kommt nur eines klar hervor: die Kindle Plattform und ihre Möglichkeiten werden von den wenigsten Leuten verstanden. Das hat bei uns hier in Europa wohl viel damit zu tun, dass sie noch als exotisch gilt. Daher hier ein paar klärende Fakten zur Kindle-Plattform und der Möglichkeit, damit Bibliothken und Buchclubs zu errichten und Kindle eBooks praktisch unentgeltlich zu tauschen. Es ist möglich:

 

  • mehrere Kindle eBook Reader oder Kindle Apps unter einem Amazon Account zu registrieren,
  • damit einmal gekaufte Bücher praktisch beliebig oft [mindestens jedoch 6 mal] zu kopieren und über die registrierten eBook Reader [Apps] zu verteilen und somit
  • innerhalb geschlossener Benutzergruppen [Buchclubs] unter einem Amazon Account eBooks frei auszutauschen

Das Amazon Kindle System mit dem globalen Whispernet [wofür wir hier in Europa einen Roamingzuschlag von € 2 bezahlen] ist derzeit mit Sicherheit die leistungsfähigste Distributionsplattform für eBooks und bietet interessante Ansätze für Buchclubs oder andere Verleihansätze. Der Haken an der Sache: es gibt derzeit keine nennenswerte Anzahl deutschsprachiger Titel auf Amazon Kindle und dieser Artikel wird das Wachstum wohl eher auch nicht beschleunigen.

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Als das iPad und mit ihm das neue Format des TabletPCs im ersten Quartal 2010 das Licht des Marktes erblickte wurden Apple und Steven Jobs als die Retter der Medienindustrie gefeiert. Das iPad wurde in Anspielung auf die Bibel als „Jesus Book“ und Steven als Messias auf dem Titelblatt des Time Magazins gefeiert. Tatsächlich setzte bereits vor Erscheinen ein Hype in der Verlagsbranche ein und es schien die ersten Monate nach Markteinführung als würde der iPad die Antwort auf die sinkenden Verkaufsziffern im Printbereich sein. Sogar im eher innovationsresistenten deutschsprachigen Raum sprangen so gut wie alle großen und viele kleine Verlage auf den iPad-Zug auf. Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen und daher muss die Frage gestellt werden, wo wir wirklich stehen.

 

Eine erste Antwort darauf gibt uns eine Studie von Advertising Age, die vor wenigen Tagen erschien und eine interessante Besprechung auf Mashable erfuhr. Das Resümee vorweg: der iPad ist in Abhängigkeit des Genres tatsächlich ein attraktive Lese- und Verkaufkanal aber keinesfalls ein Allheilmittel für die angeschlagene Magazinbranche. Hier sind noch mehr Überlegungen und eine grundsätzliche Überholung des Branchen- und Geschäftsmodells erforderlich. Crossmedial ist nicht gleichbedeutend mit iPad und Apps.

 

Im Detail legt Advertising Age u.a. die Entwicklung der umjubelten iPad-Version von WIRED dar [wir haben ausführlich über dieses App berichtet]. Die erste Ausgabe von WIRED im Mai 2010 verkaufte sich insgesamt rund 105.000 mal, was im Vergleich zur Printauflage von knapp 82.000 Stück ein sehr beachtliches Ergebnis ist [siehe Bericht]. Aber – und wir haben das prognostiziert – die erste Ausgabe kann nicht als Maßstab für eine Erfolgsvermessung genommen werden. Tatsächlich wurden von den Folgeausgaben im Schnitt nur rund 30.000 Kopien über das iPad verkauft. Das entspricht in etwa 37% der im Printformat verkauften Auflage. Das klingt noch immer beeindruckend aber dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den [potenziellen] Lesern des digitalen Lifestylemagazins WIRED eben um ein sehr digital-affines Publikum handelt. Wie aber sieht es bei Magazinartikeln mit weniger direkten Bezug zu neuen Computer- und Digitalformaten aus?

 

Das renommierte Magazin Popular Science verkauft nach Angabe von Ad Age im Schnitt knapp 12% [absolut: 14.034 Kopien] der verkauften Printauflage über die iPad App. Und auch bei diesem Magazin gibt es eine noch relativ hohe Technikaffinität des anvisierten Lesepublikums. Im Bereich der Lifestylemagazine sieht es bei weitem nicht so gut aus. Bei den führenden Lifestylemagazinen Glamour [absolut: 4.099 Kopien pro Monat] und Men’s Health [absolut: 3.174 Kopien pro Monat] bringt es die iPad-Auflage gerade auf 1% der Printauflage – bei GQ [absolut: 13.310 pro Monat inklusive iPhone] auf immerhin noch 7% und bei Vanity Fair [absolut: 10.800 pro Woche] auf rund 2%. WIRED ist also nicht der allgemeine Massstab.

 

Diese Ziffern sind durchaus beeindruckend, wenn man berücksichtigt, dass das iPad erst ein halbes Jahr am Markt ist. Es zeigt sich aber auch, dass eine singuläre iPad/iPhone-Strategie im ePaper- und Online-Bereich für die Verlage nicht ausreichen wird. Im Gegenteil kann hier eine Strategie- und Karrierefalle gesehen werden. Wer als Verlagsverantwortlicher nur auf iPad bzw. Apple setzt, der läuft Gefahr, mit einem Prestigeprojekt [Apple ist ein guter Name] mit hohen Kosten einen Großteil des Marktes auszuschließen. Angesichts des nach wie vor anhaltenden Erfolges der Kindle-Plattform von Amazon [wir haben darüber berichtet] müssen sich die Verlage zwingend die Frage stellen ob es nicht sinnvoller wäre, nicht auch oder vor allem auf die Kindle Apps und andere Träger Apps zu setzen. Dann würde man so gut wie alle Computer- und Smartphone-Besitzer erreichen können und würde mit wesentlich geringeren finanziellen Aufwendungen auskommen. Das iPad ist sexy, ja! Das iPad ist ein tolles ePaper-Leserformat, ja! Aber es muss nicht unbedingt ein eigenes App sein!

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iPadAdAge_Studie.doc (27 KB)

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Buchempfehlung: Wie Autoren mit Blogs Geld verdienen

Grundsätzlich habe ich Vorbehalte gegen die diversen Führer, die einem sagen, wie man schnell viel Geld mit irgendeiner Sache verdienen kann. Aber auf Grund der Empfehlung eines Blogger-Freundes, der Lektüre des Buchblogs [siehe ProBlogger] und der Lektüre der Blogs der Autoren habe ich mir das Buch ProBlogger: Secrets for Blogging Your Way to a Six-Figure Income von Darren Rowse, Chris Garrett in der Kindle-Version gekauft [obwohl des genauso teuer ist wie die Tachenbuchausgabe, was einen Minuspunkt gibt] und gelesen.

Das Buch ist von zwei professionellen Bloggern wirklich gut geschrieben und im Gesamtkonzept [Crossmediales Buch, Blog, Twitter, Facebook] wirklich toll umgesetzt. Inhaltlich ist es ist kein schnelles Rezept, wie man mit dem Schreiben Geld verdienen kann, sondern eher eine Art Karriere-Biografie. Darin genau liegt der Wert des Buches. Es wird dargelegt, wie die beiden Blogger begonnen haben, sich die Einnahmenströme mit AdSense und Amazon Affiliate langsam aufbauten und durch die konsequente Ausweitung ihrer investierten Arbeitszeit, der Errichtung mehrer Blogs und der konsequenten Vermarktung über SocialMedia Marketing daraus langsam ein ertragsfähiges Geschäft entwickelte. Die weiterführenden Tipps samt Videos und Diskussionen erhält der Leser eben am Blog.

Da die beiden Autoren mittlerweile auch Bücher über ihre Erfahrung schreiben [und dies nicht ganz unerfolgreich] kann der Leser bzw. potenzielle professionelle Autor den Weg mitverfolgen und lernen. Wer darüber hinaus noch das Konzept analysiert erhält zusätzlich implizite Informationen über das "wie" des erfolgreichen Schreibens. Also eine unbedingte Leseempfehlung für das Buch und eine weitere dafür, den RSS Feed des Blogs zu abonnieren.

 

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