Neues eBook StartUp: Kindle Lending Club

Usprünglich, so sagt die Gründerin des Kindle Lending Clubs, Cathrine MacDonald, hätte sie versucht, ihre Idee des eBook Leihen und Verleihens über eine Facebook Gruppe umzusetzen. Sie wollte auf diesem Weg die Ver- und Entleiher zusammenbringen [matchen] aber der überraschende Erfolg und die fehlende Skalierbarkeit hätten sie letztlich gezwungen, eine eigene Seite dafür aufzusetzen.

Dachte, sprach und setzte um. Sie suchte sich Business Angels, erhielt insgesamt US-$ 12.500 und setzte mit einem kleinen Entwicklungsteam ihren Kindle Lending Club um. Dabei ist sie weiter auf eine enge Integration ihrer mittlerweile auf über 5.000 Mitglieder angewachsene Facebook Gruppe bedacht. 

Ein interessanter Ansatz, der in den USA, im Heimatland des Kindle mit geschätzten 20 Millionen Kindle eBook Readern, auf ein entsprechend großes Kundenpotenzial stößt. Vielleicht kann das einen hoffentlich nicht mehr allzu fernen Tages, wenn Amazon Kindle auch in Deutschland & Co seine Zelte aufschlägt auch bei uns umgesetzt werden.

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Tumblr geht Richtung Community Building

Es war nach den letzten bekannten Aktionen von tumblr zu vermuten, dass sich die Strategie des New Yorker StartUps von seinem Mitbewerbern und Peers wie WordPress und Posterous deutlich unterscheidet. Wir haben das in unserem letztwöchigen Beitrag noch als kuratiertes Bloggen bezeichnet [siehe unseren Beitrag]. Nun wurde diese strategische Neupositionierung durch David Karp, den Gründer und Chef von tumblr, tatsächlich bestätigt wie Mashable berichtet. Mit den kürzlich von renommierten Investmentfonds erhaltenen US-$ 30 Millionen will tumblr eine "Creative Community" aufbauen und dabei Themen wie Mode, kreatives Schreiben, Fotografie oder Musik abdecken. Weg vom content-neutralen Plattformbetreiber wie dies WordPress und Posterous sind und hin zum content- und community-zentrierten Geschäftsmodell. Klingt spannend!

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Wie sich Zeiten und Gewohnheiten verändern sieht man am Besten an den Medien, die einem umgeben. Waren es vor nicht einmal zwei Jahrzehnten ausschließlich gedruckte Zeitungen bzw. Magazine und professionelle Redakteure bzw. Journalisten, von denen wir Informationen und Meinungen erfuhren, so sind die Quellen heute immer mehr die Freunde und Bekannte aus dem Facebook-, Twitter- und Email-Netzwerk. Es ist die Welt des Sozialen Webs und niemand sollte das besser Wissen als Facebook, das wesentlich zum Sozialen Web beitragen haben. Das Geschäftsmodell von Facebook basiert nachgeradezu auf Person-to-Person Communication und intermediert damit das traditionelle Medienmodell wo die Verleger als Informations- und Meinungsvermittler aufgetreten sind.

Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook, und seine Managementkollegen sollten also wissen, dass die persönliche Glaubwürdigkeit und die Transparenz von Handlungen und Kommunikation oberstes Gebot in dieser neuen Welt sind. Und dann passiert ihnen diese verflixte Goldman Sachs Transaktion. Klar, es ist schon eine tolle Leistung für einen Unternehmer, wenn er es schafft, ein Unternehmen binnen weniger als 5 Jahre von Null auf einen Wert von rund US-$ 50 Milliarden zu entwickeln. Das war jener Wert zu dem Goldman Sachs vor wenigen Tagen eine Kapitalerhöhung von Facebook gezeichnet hat. Zunächst war verhaltener verbaler Applaus aus den Medien zu hören aber seit ein paar Stunden hat sich der Wind einigermaßen gedreht und bläst Facebook wie Mark Zuckerberg ins Gesicht. Von der Huffington Post über TechCrunch bis hin zu Open Intelligence wurde eine hitzige und sehr kritische Debatte über das Verhalten von Facebook und Goldman Sachs. Was ist passiert?

Nun, da ist zunächst einmal der Umstand, dass das „gute“ Facebook sich an die „schlechte“ Goldman Sachs verkauft hat. Das war jene Bank, die heute noch mit der letzten, noch nicht wirklich überwundenen, Finanz- und Wirtschaftskrise verbunden wird. Goldman Sachs soll vorsätzlich und im Wissen um den potenziellen Schaden über Special Purpose Vehicles (SPVs) forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities) geschaffen und verkauft haben. Das Problem war, dass die mit zumeist faulen Hypothekarkrediten besicherten Wertpapiere letztlich nichts wert waren, Milliardenschaden, Bankeninsolvenzen und Rezession verursacht haben als sie 2008 platzten. Wie weit Goldman tatsächlich in irgendwelchen Machenschaften verwickelt war, das werden wir nie erfahren, weil sich Goldmann erst im Sommer 2010 mit hunderten Millionen US-Dollars von einer Anklage wegen Betrugs freigekauft hat. Im Zweifel für den Angeklagten sagt man, also tragen wir das den Goldmännern nicht länger nach.

Jetzt bauen dieselben Goldmänner rund um Facebook eine sehr fragwürdige Investitions- und Finanzierungskonstruktion. Mit Hilfe eines Special Purpose Vehicles (SPVs) haben sie die von ihnen in Facebook geführten Investoren in einer Gesellschaft zusammengefasst und versucht, daraus einen einzelnen Investor zu machen. Zumindest hat das nach den ersten Pressemeldungen so ausgesehen. Damit sollte vielleicht vermieden werden, so die Spekulationen, dass Facebook zu viele Investoren hat. Es gibt nämlich eine Vorschrift der US-amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC, dass jedes Unternehmen, das mehr als 500 Investoren hat seine Finanzen offenlegen muss. Kaum hatten die ersten Kritiker in der Goldman Sachs Konstruktion eine Umgehung der geltenden börsenrechtlichen Vorschriften gewittert, beeilte sich Facebook mitzuteilen, dass man jedenfalls innerhalb der gesetzlichen Frist die Finanzen offenlegen und natürlich die SEC-Regeln beachten werde. Das war leider eine ex-post-Meldung hatte sofort den Geruch einer nicht ehrlich gemeinten Schadensbegrenzung.

Die diversen Analysten in der Blogosphäre hatten auch rasch vermutet, dass mit dieser SPV-Konstruktion Goldman Sachs und deren Kunden das große Geld mit einem Börsengang machen sollten. Da Facebook noch keine Finanzdaten veröffentlicht hatte weiß die breite Öffentlichkeit nichts über mögliche Bewertungen der Aktien in der Zukunft. Sollten die Gerüchte stimmen, dass Facebook 2012 einen Gewinn von bis zu US-$ 2 Milliarden erzielen könnte, dann würde die Aktie wohl die gegenwärtige Bewertung von US-$ 50 Milliarden mehrfach übertreffen und in den Himmel gehen. Das würde den gegenwärtigen Aktionären [zu denen auch Goldman Sachs und seine Kunden gehören] großartige Gewinne bescheren. Der gesamte Ablauf in der Finanzierung des zur Zeit wohl interessantesten Unternehmens war wohl an Intransparenz und Misskommunikation nicht mehr zu überbieten.

Einzelne Kommentare erinnerten an Google, das 2004 in einem völlig transparenten Prozess seine Aktien im Rahmen einer offenen Auktion an die Aktionäre verkaufte. Google war damals der bis dahin größte Börsengang eines Webunternehmens also das was Facebook möglicherweise heute ist. Genau betrachtet gab es aber auch rund um den damals viel beachteten IPO von Google viel Kritik aber diese wurde offensichtlich vergessen.

Was aber angesichts der aktuellen Transaktion jedenfalls gezeigt wird ist, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise und vielmehr die Vertrauenskrise rund um die Banken noch länger nicht verdaut sein wird. Goldman Sacks, wie der Wall Street Primus vereinzelt auch genannt wird, spürt dies nun eben in der aktuellen Diskussion. Diese demokratische Diskussion lässt sich auch nicht durch noch so viele Werbemillionen an Verleger beeinflussen oder steuern. Das wird eine neue Erfahrung für Goldman sein. Ansonsten halten wir's mit Shakespeare: much a do about nothing!

 

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Tumblr: Kuratiertes Bloggen als neues Feature

Wer wie wir auf Posterours, WordPress, Blogger etc postet, der kann schreiben worüber er/sie will aber man findet dort keine Kanäle, denen man seinen Beitrag zuordnen kann. Der Blogger kann zwar für seinen Blog themenspezifische Seiten und Kategorien einrichten aber eine Blog-übergreifende Content Curation findet auf den Blogging Plattformen nicht statt. Der derzeitige Liebling der jüngeren Blogger-Generation, Tumblr, geht diesbezüglich neue Wege.

Tumblr hat zunächst im Dezember 2010 einen Fashion Director angeheuert, der sich aktiv um den Themenbereich Mode annehmen und diesen ausbauen soll, und jetzt hat Tumblr 20 Blogger auf die New Yorker Fashion Week eingeladen, um über dieses für die Modewelt wichtige Ereignis in einem Livestreaming zu berichten. Dabei lässt sich Tumblr die Einladung durchaus etwas kosten. Die Blogger werden eingeflogen, exklusiv untergebracht, zu Cocktail-Parties mit den Modeherstellern eingeladen und einiges mehr. Für Tumblr hat dieses Event ganz offensichtlich strategischen Charakter und dementsprechend professionell bereitet man sich darauf vor. Geld hat das StartUp genug: erst vor wenigen Wochen hat es von prominenten Investoren rund US-$ 30 Millionen bekommen [siehe unseren Bericht].

Die Blogosphäre hat diesen Schritt eines Betreibers einer content-neutralen Blogging-Plattform in Richtung kuratierten Inhalt gestern und heute schon heftig diskutiert. Tumblr bewegt sich in Richtung eines real-time Web-Magazins, das für sich in Anspruch nimmt, die gebloggten Beiträge zu strukturieren und zu steuern. Damit formt Tumblr eine Art Hybridmodell aus Blogosphäre mit user generated content und dem traditionellen Kuratoransatz der Medienhäuser. Eine Art Social Huffington Post!

Diese für die Blogosphäre neue Positionierung hat entsprechendes Aufsehen erregt und in den letzten Stunden zu intensiven Diskussionen auf den technologie- und medienorientierten wie auch auf den Fashion-Blogs geführt. Während letztere diesen Schritt von Tumblr großteils begrüßen [siehe z.B. Beiträge auf Styleit oder Fashionista] sind die technologie- und medienorientierten Blogs schon kritischer. Ein guter diesbezüglicher Beitrag dazu findet sich z.B. auf TechCrunch

Es ist jedenfalls ein mutiger und innovativer Schritt in Richtung eines neuen Geschäftsmodells innerhalb der Medienbranche und zu dieser zählen wir auch die Blogosphäre. Wir werden die Entwicklung mit Interesse verfolgen.

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Verlagsmodelle: 10 Meter Bücher bitte! [Buchsteuer]

Diesen Beitrag der New York Times habe ich soeben auf dem iPad über das real-time Magazin Flipboard und meinen Twitter-Netzwerkkontakt Tim O'Reilly [Visionär, Verleger und Erfinder des Begriffs Web 2.0] gefunden und witzig gefunden. Das gedruckte Buch als Design-Element für Leute mit Geschmack. Das ist zwar nicht ganz neu aber irgendwie scheint es mir eine sehr attraktive Strategie für Verleger zu sein. Angeblich macht der berühmte, auf Gebrauchtbücher spezialisierte Strands in New York mit diesen Mengen- und Volumensbestellungen von Innenarchitekten und Designern bereits rund 5 Prozent seines Umsatzes.

Nun dann, wenn gedruckte Bücher schon Luxus sind, dann sollte die Politik doch über eine Luxussteuer [Buchsteuer] nachdenken und damit auch der unsinnigen Ressourcenverwendung für den Großteil der gedruckten Bücher entgegentreten. Wer Bücher unbedingt auf totem Holz gedruckt haben will, wird ja bereit sein, etwas mehr zu bezahlen. Ist nur so eine Idee!

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MexxBooks - Ideen für neue Bücher [Teil 2: Die 5 Hypothesen über das neue Wissen]

Nach Teil 1 mit den einführenden Bemerkungen über die technologischen, demografischen und marktrelevanten Rahmenbedingungen über die neuen Medien wie Tablets und eBook Reader setzen wir heute mit den 5 Hypothesen über das "neue" Wissen fort. Das soll die Grundlage sein für den nächsten Schritt - die Entwicklung von Ideen über neue Buch- und wissensformate. 

Hypothese 1: Neues Wissen ist im Web

Das schriftliche Wissen über Orte, Themen und Personen finden wir heute im Netz wo es kollaborativ und interaktiv erarbeitet wird. Ein typisches Beispiel dafür ist Wikipedia. Es gibt so gut wie kein Thema von Relevanz, das nicht auf Wikipedia von den mehr als einer Million Autoren behandelt wird. Ob das geografische, kulturelle, politische und soziale Themen sind – alles, was für mehr als ein Dutzend Menschen interessant ist, findet sich in schön strukturierter Form auf Wikipedia und wird regelmäßig aktualisiert. Darüber hinaus finden sich in der Blogosphäre und in Online Bibliotheken [z.B. Google Books] weitere Informationen zu allen möglichen und unmöglichen Themen. Geschriebenes Wissen und schriftliche Wissensvermittlung ist vom bedruckten Papier in die Elektronik gewandert. Das neue Wissen ist weitgehend Redundanzfrei, was es angenehm von den Bücherwissen unterscheidet. Ein Fachbuch enthält im Regelfall im Ausmaß von 80 bis 90 Prozent die Wiederholung und Aufzählung von bereits vorhandenem Wissen, das der Autor dann in den restlichen 10 bis 20 Prozent mit seinem Wissen bzw. seiner Meinung anreichert. Pointiert formuliert könnten wir festhalten, dass 80% aller heute noch gedruckten Buchseiten höchst unnotwendige Verschwendung der knappen natürlichen Ressourcen sind. 

Hypothese 2: Real-time ist Web

Die neuen real-time Technologien rund um Twitter haben uns eine neue Möglichkeit der Wissens- und Informationsvermittlung aufgezeigt: das Anzapfen des latent vorhandenen Wissens in den Köpfen der Menschen über Tweets, Updates und Postings anzapfen. Über die so genannte real-time Suche können wir mittels Fragen, die wir – versehen mit Tags – mittels Tweets und Postings an das Netzwerk stellen, Antworten erhalten. Das Potenzial der real-time Wissensvermittlung von Person-zu-Person [Person-to-Person – PtP] reicht von fachlichen Fragen über persönliche Meinungen bis hin zu aktuellen Wetter- und Verkehrsinformationen. Mit dieser Form der Wissensvermittlung werden wir weit über das Niveau des Gutenberg’schen Zeitalters hinausgehen und ernsthaft damit beginnen können, eine Wissensgesellschaft aufzubauen.

Hypothese 3: Die Weisheit ist im Web

Die wahren Experten sind die vielen Laien. Ein kollektiv durch viele Menschen gefundenes Urteil bzw. eine Bewertung ist besser als Expertenmeinungen. Das gilt insbesondere für Urteile und Bewertungen, die nach weichen Faktoren und Meinungen getroffen werden, wo also individuelle Einstellungen und Werte einfließen. Als Beispiele können wir hier Buchempfehlungen und Rezensionen, Restaurant- und Hotelbewertungen und ähnliche Themen anführen. Hier ist die Meinung von uns persönlich unbekannten Experten weniger wert als die Bewertung von Freunden, mit den wir Werte und Meinungen teilen. Hier wird in den vor uns liegenden Jahren das Prinzip des „Folgens“ „tweet it“ und „gefällt mir“ noch viel effizienter funktionieren als das heute der Fall ist. Heute befinden wir uns diesbezüglich erst in einer kollektiven Lernphase des virtuellen Sozialisierens. Zum Thema der Weisheit der Vielen siehe auch Wikipedia oder das Buch von James Surowietzki.

Hypothese 4: Narrative Wissensvermittlung

Die Wissensaufnahme über Bücher als individueller [d.h. nicht-sozialer] Lese- und Lernvorgang ist entgegen der Meinung vieler Buchtraditionalisten kein naturgegebener, unveränderlicher Prozess, sondern ein von den Büchern geschaffener. In der oralen Kultur der „Pre-Gutenberg-Epoche“ [McLuhan nennt sie die Phasen der Oralität und Literalität] wurden Wissen und Geschichten mündlich in narrativer Form weitergegeben. Wissensweitergabe und Sozialisierung waren untrennbar miteinander verbunden. Die neuen sozialen Plattformen mit der real-time Kommunikationsmöglichkeit ist ein Ausbruch aus der Buchkultur und in gewisser Weise eine Rückkehr zur oralen Erzählkultur. Damit sind Facebook, Twitter & Co keine widernatürlichen Phänomene, sondern das Gegenteil. Menschen wollen kommunizieren und kommunizierend lernen und Erfahrung sammeln. Wir empfehlen diesbezüglich die Literatur von Marshall McLuhan.

Hypothese 5: Standards öffnen technische Limitationen

Es gibt im elektronischen Zeitalter [Mc Luhan] eine Vielzahl von Technologien, Applikationsplattformen und Medien, die von uns täglich genutzt werden. Smartphone, Tablets, Netbooks, PC’s und vieles mehr.  In den letzten Jahren haben sich Standards wie XML oder JSON entwickelt, die es ermöglichen, dass wir Texte, Informationen und Wissen mittels geeigneter Meta-Daten über alle Plattformen hinweg austauschen und nutzen können. Content emanzipiert sich zunehmend von der Technologie und dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. Technologische Beschränkungen wie z.B. Adobe Flash für den Apple iPad werden sich auflösen und damit das Wissen damit frei machen.

Aus diesen 5 Hypothesen lassen sich nun einige Paradigmen für die Entwicklung neuer Buchformen- und -formate im Sach- und Nachschlagebücher ableiten, die vielleicht wie folgt formuliert werden können:

  • Redundanzfreiheit: als Wissens- und Informationssynapsen enthalten eBooks nur neues Wissen [Meinungen] und verweisen mittels Hyperlinks auf vorhandene Wissensbasis und Referenzen.
  • Kürze: Kürzere Bücher durch Redundanzfreiheit [zwischen 10.000 bis 30.000 Wörter oder 30 bis 90 Seiten]. Ein praktisches Beispiel dafür ist die Kindle Single Initiative von Amazon.
  • Nahtlos: der Übergang von Web zu eBook muss sich einfach und unkompliziert gestalten
  • Wiederverwendbarkeit [ReUsability und Chunkability]: in Verbindung mit der Redundanzfreiheit, Kürze und Nahtlosigkeit steht das Paradigma der Wiederverwendbarkeit. Form, Format und Formatierung müssen eine einfache wie effiziente Wiederverwendbarkeit des Contents in anderen Formaten zulassen.
  • Sozial: durch  Hyperlinks sind die eBooks ständig mit dem Web und dem persönlichen Netzwerk verbunden. Lesen und Wissensaufnahme passieren als sozialer Prozess

 

 

 

 

Auf Grundlage der oben formulierten Hypothesen und der darauf basierenden Paradigmen können wir in der Folge versuchen, Ideen für neue Buchformate zu entwickeln. Damit beginnen wir im nächsten Beitrag.

Siehe auch:

Teil 1: Einführung in das Thema MexxBooks

 

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Social Media 2010: Facebook versus Twitter [Infografik]

Hier eine aufschluss- und detailreiche Grafik über die beiden Social Media Leithammel Facebook und Twitter. Auch wenn letztere meistens im Schatten von Facebook stehen - es sei denn es passiert eine Notlandung am Hudson River oder sonstige Katastrophen - war 2010 auch ein sehr gutes Jahr für Twitter. Die 106 Millionen Benutzer stinken zwar gegen die über 500 Millionen Facebook-Benutzer etwas ab, die tägliche Nutzungsintensität ist mit 27% weit geringer als bei Facebook mit 41% aber interessant ist, dass 67% der Twitterer angeben, dass sie ein Produkt einer Marke, der sie auf Twitter folgen, kaufen werden. Diese Kennziffer beträgt bei Facebook nur 51%. Also, viel Spaß beim Studieren.

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tumblr: oder wie man Blogs für Business nutzen kann

Wir haben heute eine witzige Idee auf Tumblr gefunden: Dort hat letzte Woche ein Blog eröffnet, über den WebSeiten von Restaurants rezensiert und sarkastisch kommentiert werden. Das Blog mit dem Titel Never said about restaurant websites bringt laufend scharfzüngige Bemerkungen über Webseiten von Restaurants, die für sich alleine schon Unterhaltungswert haben. 

Darüber hinaus wird unter der Rubrik How to make a less horrible website ein kleiner Leitfaden für Restaurants zur Erstellung einer kundengeeigneten WebSeite gegeben. Derartige Tipp- und Ratgeber werden wohl auch über MicroBlogging funktionieren und von den Leuten angenommen werden. Ein Artikel über diesen Blog auf ReadWriteWeb wurde binnen weniger Minuten mehr als 162 Mal getwittert und hat jede Menge Likes erhalten.

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MexxBooks - Ideen für neue Bücher [Teil 1: Einführung]

Das Jahr 2011 liegt vor uns und ein sehr erfolgreiches Weihnachtsgeschäft mit eBook Readern, iPads und Co liegt hinter uns. Amazon soll mehr als 8 Millionen Kindle's und Apple mehr als 7,5 Millionen iPads verkauft haben. Das Marktforschungsunternehmen Forrester schätzt, dass in den USA im Jahr 2015 rund 82 Millionen Menschen ein Tablet besitzen und nutzen werden. Bereits heute soll es in den USA an die 30 Millionen eBook Reader geben. Interessant ist auch, dass rund 40% der iPad-Besitzer auch einen Kindle besitzen [siehe Beitrag auf Lesen.net], was bedeutet, dass Mobilität und Digitalisierung den neuen Lebensstil prägen werden und die neuen Generationen damit sozialisiert werden. Tablet's mit eBook Apps und eBook Reader werden in den nächsten Jahren das gedruckte Buch als vorherrschendes Medium der Wissens- und Informationsvermittlung ablösen.

Es braucht keine Experten, um zu prognostizieren, dass die Ablöse des gedruckten durch das elektronische Buch keine 1:1-Ablöse sein wird. Frei nach Marshall McLuhan verändert das Medium das soziale Verhalten und damit auch die Wissensvermittlung. Jedes neue Medium hat jeweils die Gebräuche und Gewohnheiten von Menschen verändert. Die technischen Möglichkeiten der Tablets und eBook Reader werden daher auch Form und Formate der Bücher verändern. Das betrifft insbesondere Sach- und Informationsbücher [Lehrbücher, wissenschaftliche Werke, Reiseführer etc].

Wir wollen in den nächsten Tagen versuchen, unsere Ideen über die Bücher von morgen - bei uns heißen diese MexxBooks - darzulegen. 

Früher sagte man: „Wenn einer eine Reise macht, dann hat er etwas zu erzählen“ und es gehörte zum guten Ton, den Daheimgebliebenen eine Ansichtskarte von unterwegs zu senden. Das gilt auch heute noch wobei der Unterschied zu früher ist, dass der durchschnittliche Reisende heute zumindest mit einem Smartphone bewaffnet die Reise antritt und seine Eindrücke bzw. Geschichten meist schon von unterwegs liefert. Ein Bild oder Video auf Flickr, Youtube, Facebook oder Twitter gepostet, kurze Updates über das Hotel, die Restaurants, das Wetter und die Umgebung. Die Ansichtskarte wurde weitgehend durch Facebook und Twitter abgelöst.

Früher belastete der Reisende sein Gepäck mit vielen Büchern. Da waren Reiseführer, um alles rund um den Urlaubsort Wissenswerte nachlesen zu können und da waren Taschenbücher sowie Magazine, die am Strand gelesen werden konnten. Auch heute noch nutzen wir den Urlaub, um in entspannter Umgebung unsere Bücher und Magazine zu lesen aber im Unterschied zu früher laden manche von uns diese bereits auf eBook Reader oder iPad und ersparen uns damit viel Gewicht.

Die Gewohnheiten des Erzählens, Schreibens und Lesens sind gleich geblieben. Verändert haben sich hingegen Form, Medien und Formate. Die Ansichtskarte wurde durch Facebook & Co abgelöst und die gedruckten Bücher durch eBooks. Dabei sind die elektronischen Bücher aber keine 1:1-Abbildung ihrer gedruckten Vorgänger, sondern bieten ein Potenzial an neuen Möglichkeiten.

Die eBooks bieten den Autoren und Lesern eine Reihe von neuen funktionalen wie sozialen Möglichkeiten:

  • Real-time Update: die eBooks können jederzeit über das Web auf den neuesten Stand gebracht bzw. verändert werden.
  • Kontextuelles Schreiben und Lesen: Texte und Bilder können mittels Hyperlink mit anderen Texten und Bildern bzw. weiterführenden Informationen verknüpft werden.
  • Social Application: Bücher können mittels Hyperlinks und Social Media Integration gemeinsam mit dem Netzwerk geschrieben und gelesen werden, was vor allem für Führer und Sachbücher interessant ist.

Vor dem Hintergrund dieser Möglichkeiten stellt sich dem interessierten Betrachter [Autor, Designer, Verlag] die Frage, wie ein eBook-Format tatsächlich gestaltet werden kann, um die Möglichkeiten des transportierenden Mediums [Tablet, eBook Reader] bestmöglich auszunutzen. Zunächst wollen wir diesbezüglich in Teil 2 einige Hypothesen über die Wissensvermittlung und das Kommunikationsverhalten von morgen formulieren.

 

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MexxBooks: unser Bestseller "Crockpot kochen" steigt und steigt

Das Thema der neuen Bücher, die in enger Anbindung mit Social Media Plattformen wie Blogs, Facebook, Twitter & Co geschrieben und vermarktet werden, wird auch 2011 ganz hoch oben stehen auf der Prioritätenliste der Autoren und Verlage. Im Jahr 2010 wurde z.B. rund um die Frankfurter Buchmesse das Buch Strohfeuer von dem Promi-Blogger und Leit-Twitterer Sascha Lobo vorgestellt. Das Konzept des Buches bestand u.a. darin, es rund um den Erfolg des Sascha Lobo als Blogger und Twitterer zu positionieren und zu vermarkten. Der Rowohlt Verlag wollte an dem Social Media Erfolg und am Netzwerk des Sascha Lobo mitnaschen können. Sascha Lobo hat auf Twitter rund 55.500 Follower und ist damit eine Twitter-Größe im deutschsprachigen Raum. Das Buch wurde vom Rowohlt Verlag wie auch von Sascha entsprechend besprochen, beworben und vermarktet. Es war Stand heute morgens an 53.848er Stelle der Amazon [DE] Verkaufsliste und hat auf Grundlage von 11 Rezensionen eine Bewertung von 3 Sternen. Eine durchaus beachtenswerte Leistung. 

Und jetzt zu uns. Wir toppen das locker mit unserem Buch "Die neue Art zu kochen - Slowcooking Crockpot kochen". Wir haben das Buch gemeinsam mit der Journalistin und Bloggerin Gabriele Frankemölle und unserem Verlag Pressel Publishing entwickelt. Gabriele betreibt seit Jahren ihren Blog USA Kulinarisch und daneben noch den Crockyblog. Das Buch ist uns dank der professionellen Arbeit von Gabriele in der Erstellung wie auch in mitwirkenden Vermarktung auch tatsächlich phantastisch gut gelungen. Es war für uns der Prototyp unserer "sozial" oder "gemeinsam" geschriebenen MexxBooks: mit Autoren aus der Blogger-Szene für deren Leser und Freunde.

Das Ergebnis: das Buch verkauft sich toll und klettert die Amazon Verkaufsliste unaufhörlich nach oben. Aktuell befindet sich das Buch bereits an der 9.837igsten Stelle [DE] und damit unter den Top 10.000. Wir haben auf Grundlage von 13 Rezensionen eine 5-Sterne-Bewertung und freuen uns unglaublich über das tolle Feedback. Dabei haben wir ohne klassische Werbung gearbeitet, sondern lediglich über Blogs, Facebook und Twitter - also über neue Mundpropaganda und Virales Marketing. Wir gratulieren unserer Autorin und uns - und wollen das natürlich als Ansporn für andere Autoren verstanden wissen. Wir laden jeden Autor ein, an einem unserer Projekte wie z.B. "Gerichte mit Geschichte" teilzunehmen oder Manuskripte einzureichen. Gemeinsam mit Autoren aus dem Web [Indie's] lassen also sehr schöne Erfolge erzielen und unser Vorhaben, mit dem Projekt "Gerichte mit Geschichte" eine Auszeichnung der Gastronomischen Akademie Deutschlands zu erhalten scheint uns nicht unrealistisch.

Sorry Rowohlt: aber diese Runde geht an uns - Sascha, gib uns eine Chance ;)

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Warum der Magazinverkauf über den iPad nicht [gut] funktioniert!?

Wir haben gestern ein Chart über den Magazinverkauf über iPad Apps im Jahr 2010 gebracht. Einfach zum Nachdenken und ohne viel Kommentar dazu [siehe Bericht]. Heute haben wir ein wenig Recherche betrieben und uns die Meinung des Marktes über die eher enttäuschenden Daten geholt. Die Antwort in aller Kürze: es liegt an den Apps!

Das Wallstreet Journal brachte gestern einen ausführlichen Artikel zum Thema der elektronischen Magazinpublikationen bzw. eines digitalen Kiosks. Offensichtlich sind die individuellen iPad Apps nicht das Gelbe vom Ei und haben teilweise durch die Verleger [Entwickler] hausgemachte Probleme. So dürfte das Subscription/Abo-Modell in den einzelnen Apps bzw. in darin abgebildeten Prozessen überhaupt nicht oder nur schlecht funktionieren. Viele Apps sind tatsächlich technisch-multimediale Spielereien unter Vernachlässigung kaufmännischer Überlegungen. Das wiederum führt dazu, dass jede einzelne Ausgabe eines Magazins bei den meisten Apps einen separaten Kaufvorgang erfordert. Damit wird wiederum der Sinn eines Subscription/Abo-Modell ad absurdum geführt, da sich der Verleger nicht darauf verlassen kann, dass der Abonnent [also derjenige, welcher die App heruntergeladen hat] tatsächlich jede Ausgabe kauft. Jede Kaufentscheidung, ja jeder Klick zuviel birgt das Risiko, dass der Käufer - aus welchen Gründen auch immer - nicht kauft [nicht klickt]. Mit den Subscriptions/Abos will man nachgeradezu diese vielen Kaufentscheidungen verhindern und auf eine einzige verdichten - den Kauf des Abos.

Betrachtet man nun das dargebrachte Chart, dann scheint einem diese Argumentation nur logisch zu sein. Es gibt natürlich auch Ausnahmen wie den englischen Economist, der das iPad-Abo mit dem Print-Abo verknüpft und die iPad-Ausgabe jede Woche automatisch an das iPad zustellt [siehe interessante Apps Rezension von The Guardian]. Das Subscription/Abo-Modell wäre rein technisch gesehen einfach über den iTunes Store zu lösen aber darüber wiederum wollen die Verleger aus strategischen Überlegungen nicht verkaufen. Einerseits verlieren sie damit den direkten Bezug zu den Lesern [Abonnenten] und andererseits verlangt Apple eine Vermittlungsprovision von 30 Prozent. Sie würden in eine Abhängigkeit von Apple geraten, so ihre Befürchtungen. Die Musikindustrie hat die diesbezügliche Dominanz von Apple schon vor Jahren zu spüren bekommen wobei dort die Abo-Modelle nicht annähernd jene Bedeutung haben wie in der Medienbranche im Allgemeinen und im Magazinsegment im Besonderen.

Die enttäuschte Erwartungshaltung der Verleger bei Apple's iPad versucht sich nun Google zu Nutze zu machen. Nach der Errichtung des Google eBookstores soll es auch einen eNewsstand geben über den die Verleger ihre Magazine verkaufen können. Google soll dabei laut Wallstreet Journal den Verlegern geringere Provisionen abverlangen als Apple. Apple wiederum versucht, den iTunes Store besser an die Bedürfnisse der Verleger im Magazinbereich anzupassen, um zu verhindern, dass hier ein Exodus zu Google stattfindet. Spätestens mit dem iPad 2 will man seitens Apple diesbezüglich mit neuen Funktionen und einem neuen Angebot an die Konsumenten treten. Das erfordert bereits im Vorfeld eine Einigung mit den Verlegern und diese sind offensichtlich nach den enttäuschenden Ergebnissen nicht mehr ganz so euphorisch und Apple- bzw. iPad-minded.

Wir dürfen uns also auch im eMagazin-Segment auf ein spannendes 2011 freuen und hoffen im Sinne eines funktionierenden Marktes, dass Google es schafft, Apple etwas Mitbewerb entgegensetzen zu können. 

 

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Wir haben vor kurzem über die Spekulationsblase im Bereich der neuen Medienunternehmen wie Facebook, Twitter & Co geschrieben [siehe hier Bericht]. Konkreter Aufhänger des damaligen Berichtes war der Umstand, dass die Aktien des noch nicht an der Börse notierten Unternehmens Facebook am Sekundärmarkt mit einem Kurs gehandelt wurden, der das Unternehmen auf insgesamt US-$ 50 Milliarden bewertete. 

Vor wenigen Minuten haben wir über TechCrunch erfahren, dass Facebook bei der, über den Branchenprimus Goldman Sachs durchgeführten Finanzierungsrunde tatsächlich mit US-$ 50 Milliarden bewertet wurde. Damit steigt das "neue" Medienunternehmen Facebook in den Pantheon der WebUnternehmen auf, wie dies TechCrunch sehr schön formulierte. Damit Facebook mehr wert als Yahoo und eBay und nur mehr ein paar Milliarden weniger wert als Amazon. Das bemerkenswerte daran: mit einem geschätzten Umsatz 2010 von US-$ 2 Milliarden wäre das ein unglaubliches Umsatz-Multiple von 25. Zum Vergleich: DAS WebUnternehmen schlechthin - Google - hat ein Umsatz-Multiple von 9.

Es wird bereits spekuliert, dass Facebook das größte IPO hinlegen könnte, das die Technologie- und Medienbranche jemals gesehen hat. Das 1998 gegründete Google hatte bei seinem IPO im Jahr 2004 nur knapp die Hälfte der Bewertung von Facebook. Ich kann nur sagen: beeindruckend bis beängstigend.

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eBooks Save The World oder verändern sie zumindest

Nun gut, das war's! Das Jahr 2010 ist vorbei und damit wahrscheinlich jenes Jahr, in dem sich das elektronische Papier [ePaper] endgültig am bedruckten Ahnen vorbeigeschoben hat. Es ist kaum zu glauben, aber noch vor einem Jahr hat es weder einen iPad von Apple gegeben, noch ein eBookstore und natürlich auch keine Amazon Kindle App für den iPad. Jetzt gibt es das alles und noch viel mehr: Google hat gerade noch rechtzeitig vor dem Jahreswechsel den Google eBookstore online gestellt [zumindest in den USA], die junge eBook Publikations- und Distributionsplattform Smashwords wächst und wächst und wächst und ... Ende 2010 hatten Autoren und Verlage mehr als 1,2 Milliarden Wörter über Smashwords publiziert.

Amazon hat uns wissen lassen, dass der Kindle 3 das erfolgreichste, von Amazon verkaufte Produkt aller Zeiten ist und diesbezüglich sogar Harry Potter überholt hat. Kurz vor Weihnachten musste Amazon sogar erklären, dass der Kindle 3 ausverkauft war. Aber auch auf dem iPad war die Kindle Plattform ein Renner: die Kindle App für den iPad nimmt Platz 9 der am meisten heruntergeladenen Apps ein [siehe Bericht von Business Insider].

Die mit dem iPad von Apple geschaffenen Tablet's bringen gemeinsam mit der neuen Generation an eBook Readern wie den Kindle 3 viele Millionen Leser an die eBooks heran. Es wird allgemein geschätzt, dass Apple bis Ende 2010 rund 7,5 Millionen iPads und Amazon rund 8 Millionen eBook Reader verkauft haben [siehe auch unsere kleine Wettbewerbsanalyse]. Dieser im letzten Jahr aufgenommene Schwung wird sich wohl 2011 und in den Folgejahren noch signifikant verstärken. Je mehr die Menschen eBooks lesen, desto mehr werden sie die Vorteile dieses neuen Formats bzw. dieser neuen Form des Lesens erkennen. Vor allem für Text- und Taschenbücher aber auch für alle Arten des sozialen Lesens, ein neuer Begriff, der im Jahr 2011 seine erste Definition erfahren und einer der großen Trends werden wird. 

Das soziale Lesen ermöglich den Lesern, sich jederzeit aus ihrer Lesetätigkeit heraus mit Freunden bzw. anderen Lesern über Facebook, Twitter etc. auszutauschen. Da fallen einem sofort Anwendungsgebiete wie Reise- und Restaurantführer ein, die geradezu nach einem Austausch mit anderen schreien bzw. wo über real-time Updates die letzten Bewertungen in das gerade gelesene Buch einfließen können. Ähnlich wie freiwillig arbeitende Menschen aus Wikipedia die weltweit größte Enzyklopädie mit einer unglaublichen Wissensbreite und Aktualität gemacht und damit die Experten der Britannica im letzten Jahrzehnt abgelöst haben können die Menschen in Facebook, Twitter, Yelp und Foursquare bessere Führer machen. Mittels Apps mobiles Publizieren und Bewerten bereits heute praktiziert aber es fehlen weitgehend noch geeignete eBook-Formate, um daraus les- und nutzbare Werke zu machen. 

Es wird schon aus der Erklärung klar, dass damit die Geschlossenheit, relative Statik und Linearität des gedruckten Buchformates einem offenen, dynamischen und kontextuellen Format weichen wird. In vielen Fällen zeigt sich die Überlegenheit des eBooks bereits heute. Vor allem aus der USA kommen die Berichte der ersten Verlage über die Erfolge der eBooks im Bereich der Text- und Fachbücher [siehe beispielsweise O'Reilly Verlag]. Wir brauchen keine Kristallkugel, um zu erkennen, dass uns das Jahr 2011 neue Anwendungen rund um das eBook und das Soziale Lesen bringen wird. Bisher verstehen wir diese Möglichkeiten erst im Ansatz, erst im Gehen kommen die Ideen und mit den vielen Millionen mobilen eBook Lesegeräte, die 2010 verkauft wurden werden wir 2011 ein gutes Stück weiterkommen auf der Erfahrungskurve. 

Es gibt allseits aller Diskussion um Print oder Elektronik auch einen handfesten ökologischen Zwang zur Ablöse der gedruckten Bücher durch eBooks: die ansteigende Bevölkerung. National Geographic berichtet, dass 2011 knapp 7 Milliarden Menschen die Erde bevölkern werden und diese Zahl bis 2045 auf 9 Milliarden steigt. Diese Anzahl von Menschen erfordert einen neuen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten. Sollten wir es ernst nehmen mit der Wissensgesellschaft, dann werden alle Bäume und Energiereserven dieses Planeten nicht ausreichen, um das Wissen in gedruckter Form zu verteilen bzw. zu entwickeln. Holz, Wasser und Energie sind knappe Rohstoffe, die wir dort, wo es möglich ist, durch ökologisch nachhaltigere Alternativen ersetzen sollten. eBooks stellen eine derartige Alternative für die "neue" Wissensgesellschaft dar. 

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Magazinverkauf über das iPad [Chart 2010]

Wir dürfen euch nachfolgend ein interessantes Chart präsentieren, das zum Nachdenken anregt. Demgemäß schlägt sich der Hype bzw. schlagen sich die millionenfach verkauften iPads derzeit noch nicht auf die Verkaufsziffern der Magazine durch. Nach dem Rummel um die WIRED-Einführung Im Mai/Juni 2010 flachten bei WIRED & Co die Verkaufszahlen über iPad Apps offensichtlich ab und stagnieren.

 

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Content & Crowdsourcing: Wie sich Wikipedia erfolgreich finanziert [werbefrei ]

[[posterous-content:kvCqsyFfcxsjeCvDyhHC]]Wer in den letzten Wochen bei Wikipedia nachgeschlagen hat, der ist am Spendenaufruf des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales nicht vorbeigekommen. Wikipedia, der Tempel des Geistes [Zitat Jimmy Wales] braucht Geld, um die größte kollaborativ entwickelte Wissensbasis der Welt betreiben und weiterführen zu können. Dabei will Wikipedia aber nicht den üblichen Weg über Werbefinanzierung einschlagen, sondern im Gegenteil "werbefrei" bleiben.

Wir zitieren Jimmy an dieser Stelle: 

"Kommerz ist in Ordnung, Werbung ist nicht böse – aber sie gehört nicht hierher, nicht in die Wikipedia.

 

Wikipedia ist etwas Besonderes. Sie ist wie eine Bibliothek oder ein öffentlicher Park. Sie ist wie ein Tempel für den Geist. Sie ist ein Ort, den wir alle aufsuchen können, um zu denken, zu lernen, und unser Wissen mit anderen zu teilen. Wikipedia ist ein einzigartiges Projekt, das erste seiner Art in der Geschichte der Menschheit. Sie ist ein gemeinnütziges Projekt, um jedem einzelnen Menschen auf diesem Planeten eine freie Enzyklopädie zur Verfügung zu stellen.

Jedem einzelnen Menschen.

Wenn jeder der 400 Millionen Wikipedia-Nutzer einen Euro spenden würde, hätten wir mehr als zwanzigmal so viel Geld als wir benötigen. Wir sind eine kleine Organisation, und ich habe die letzten Jahre hart gearbeitet, um uns schlank und effizient zu halten. Wir erfüllen unsere Aufgabe, Verschwendung überlassen wir anderen."

Konkret wollte die Wikimedia Foundation, welche die Plattform Wikipedia betreibt, insgesamt US-$ 16 Millionen aufstellen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die US-$ 7,5 Millionen, die Wikipedia im Jahr 2009 von kleinen Investoren erhalten hat. Tatsächlich konnten die US-$ 16 Millionen von Jimmy Wales und Wikipedia in der Rekordzeit von knapp 6 Wochen aufgestellt werden. Mehr als 500.000 Investoren spendeten im Schnitt mehr als US-$ 30 pro Kopf und konnten Wikipedia damit werbefrei halten, wie ReadWriteWeb gestern berichtete [siehe Bericht]. Damit ist Wikipedia die einzige der Top-10 WebSeiten, die ohne Werbegeld auskommt und auskommen will.

Wikipedia zeigt, dass im neuen Web 2.0 neben dem werbefinanzierten Ansätzen auch spendenfinanzierte Modelle für Content-Produzenten und Aggregatoren und das so genannte Crowd Sourcing funktionieren. Letztlich stammen die Inhalte von Wikipedia von freiwillig arbeitenden Autoren, die ihr Wissen über Wikipedia zur Verfügung stellen, teilen und erweitern. Wahrscheinlich muss man jetzt dem befeuerten Optimismus entgegenhalten, dass Crowd Sourcing von weniger prominenten Seiten viel schwieriger umsetzen ist. Aber trotzdem...

 

Gratulation an Jimmy & Team!

 

 

 

Posted via email from Notizen aus der MedienFabrik

Autoren, Content und Geld: Wie sich Wikipedia den Tempel des Geistes erfolgreich finanziert hat

[[posterous-content:pid___0]]Wer in den letzten Wochen bei Wikipedia nachgeschlagen hat, der ist am Spendenaufruf des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales nicht vorbeigekommen. Wikipedia, der Tempel des Geistes [Zitat Jimmy Wales] braucht Geld, um die größte kollaborativ entwickelte Wissensbasis der Welt betreiben und weiterführen zu können. Dabei will Wikipedia aber nicht den üblichen Weg über Werbefinanzierung einschlagen, sondern im Gegenteil "werbefrei" bleiben.

Wir zitieren Jimmy an dieser Stelle: 

"Kommerz ist in Ordnung, Werbung ist nicht böse – aber sie gehört nicht hierher, nicht in die Wikipedia.

Wikipedia ist etwas Besonderes. Sie ist wie eine Bibliothek oder ein öffentlicher Park. Sie ist wie ein Tempel für den Geist. Sie ist ein Ort, den wir alle aufsuchen können, um zu denken, zu lernen, und unser Wissen mit anderen zu teilen. Wikipedia ist ein einzigartiges Projekt, das erste seiner Art in der Geschichte der Menschheit. Sie ist ein gemeinnütziges Projekt, um jedem einzelnen Menschen auf diesem Planeten eine freie Enzyklopädie zur Verfügung zu stellen.

Jedem einzelnen Menschen.

Wenn jeder der 400 Millionen Wikipedia-Nutzer einen Euro spenden würde, hätten wir mehr als zwanzigmal so viel Geld als wir benötigen. Wir sind eine kleine Organisation, und ich habe die letzten Jahre hart gearbeitet, um uns schlank und effizient zu halten. Wir erfüllen unsere Aufgabe, Verschwendung überlassen wir anderen."

Konkret wollte die Wikimedia Foundation, welche die Plattform Wikipedia betreibt, insgesamt US-$ 16 Millionen aufstellen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die US-$ 7,5 Millionen, die Wikipedia im Jahr 2009 von kleinen Investoren erhalten hat. Tatsächlich konnten die US-$ 16 Millionen von Jimmy Wales und Wikipedia in der Rekordzeit von knapp 6 Wochen aufgestellt werden. Mehr als 500.000 Investoren spendeten im Schnitt mehr als US-$ 30 pro Kopf und konnten Wikipedia damit werbefrei halten, wie ReadWriteWeb gestern berichtete [siehe Bericht]. Damit ist Wikipedia die einzige der Top-10 WebSeiten, die ohne Werbegeld auskommt und auskommen will.

Wikipedia zeigt, dass im neuen Web 2.0 neben dem werbefinanzierten Ansätzen auch spendenfinanzierte Modelle für Content-Produzenten und Aggregatoren und das so genannte Crowd Sourcing funktionieren. Letztlich stammen die Inhalte von Wikipedia von freiwillig arbeitenden Autoren, die ihr Wissen über Wikipedia zur Verfügung stellen, teilen und erweitern. Wahrscheinlich muss man jetzt dem befeuerten Optimismus entgegenhalten, dass Crowd Sourcing von weniger prominente Seiten viel schwieriger umsetzen ist. Aber trotzdem...

 

Gratulation an Jimmy & Team!

 

 

 

 

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