ePub Bücher am Kindle lesen

eBooks haben viele tolle Funktionen und Möglichkeiten im Vergleich zu ihrem Bruder aus totem Holz. Das Lästige an den eBook ist aber, dass es mehrere Formate und viele eBook Reader gibt. Nicht immer sind die Formate kompatibel und die verschiedenen eBook Reader interpretieren die Steuerungsanweisungen in den Buchdateien unterschiedlich. In der guten alten Welt des Papiers war das einfacher.

Grundsätzlich basieren die meisten eBook Formate auf der Hypertext Markup Language (HMTL bzw. xHTML). Das "x" vor dem HTML bedeutet, dass sich das HMTL an die Spezifikationen der Extensible Makup Language (XML) halten. XML ist die Grundlage der modernen Publikation, weil sie eine Normierung der Meta-Daten darstellt. Es sind genau diese Meta-Daten, aus denen u.a. die eBook Reader ihre Instruktionen beziehen. Moderne Textverarbeitungs- und Publikationssysteme wie MS Word oder Adobe InDesign basieren (mehr oder weniger) ebenso auf XML wie das ePUB-Format. ePUB ist ein offener Standard für eBooks, der u.a. auch von Sony, Apple und anderen Herstellern und Anbietern von eBooks bzw. eBook Readern genutzt wird. Auch die meisten gemeinfreien Bücher basieren auf XML und ePub. So setzt das Projekt Gutenberg ebenso auf XML und ePUB wie Google Books.

Neben dem offenen ePUB-Format steht eigentlich nur das hauseigene, proprietäre Kindle-Format [.mobi, .azw] von Amazon. Zwar basiert auch das Kindle-Format auf (x)HTML, kann aber trotzdem ein eBook im ePUB-Format nicht direkt lesen. Zu diesem Zweck muss das ePUB-Format nochmals in das Kindle-Format konvertiert werden. Das ist grundsätzlich eine sehr einfache Übung, da das ePUB-Format sehr sauber ist - vor allem, wenn eine mittels epubcheck validierte Datei konvertiert wird. Die Konvertierung kann z.B. sehr einfach über die eBook Management Anwendung CALIBRE durchgeführt werden. Aber auch die Digital Text Platform [DTP] von Amazon konvertiert ePUB Bücher in Richtung Kindle-Format. Letzteres ist auch für Autoren interessant, die ihre Bücher im ePUB-Format entwickelt haben [also z.B. mit Apple iPage oder Adobe InDesign].

So gut, so einfach, so schön. Leider steht in der Praxis aber oft der DRM-Kopierschutz der ePUB-Bücher einer Konvertierung entgegen. DRM-ePUBs sind nicht [so einfach] konvertierbar. Ohne DRM sollte aber auch dem (x)HTML-ungeschulten Leser mittels CALIBRE eine Konvertierung von ePUB in Richtung Kindle gelingen.

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Indie Publishing in den USA: Erfahrungsbericht

Wir haben bereits mehrfach über die Möglichkeiten berichtet, welche die Amazon Tochter Create Space im Bereich Print-on-Demand [PoD] bietet. Der absolute Vorteil von Create Space liegt im Preis, der für Textbücher im Vergleich zu Mitbewerbern wie LuLu oder epubli unschlagbar gut ist. Wir haben dabei in den letzten Wochen auf Grundlage des nachfolgend eingebetteten Referenzbuches "Der Scheidungsanwalt lässt grüßen" entsprechende Erfahrungswerte durch die Publikation auf den genannten Plattformen erhalten [siehe beispielsweise unseren Beitrag über den Vergleich Create Space und epubli]. 

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Das Buch kostet uns im Einkauf US-$ 2. Wir verkaufen das Buch im Rahmen eines so genannten Pro Planes [Einmalkosten pro Buch von US-$ 39,00 und danach US-$ 5 pro Jahr] über den Create Space Shop [vergleichbar mit Lulu- und epubli Shop] und Amazon.com um US-$ 9,99 Listenpreis. Nach Abzug der Produktions- und Distributionskosten verbleiben uns pro verkauften Buch im Create Space Shop US-$ 5,84 und auf Amazon.com US-$ 3,84. Vergleich: im epubli Shop verkaufen wir das Buch um € 9,99 und verdienen dabei knapp € 2,65.

Qualität: Sowohl die Qualität der Bücher, als auch die Anlieferung der gedruckten Proof-Exemplare zu uns an die Firmenadresse sowie das anschließende Listing im Create Space- und Amazon.com Shop hat klaglos funktioniert. Die Proof-Exemplare der Bücher waren im Economy-Shipping nach 11 Tagen bei uns im Haus und binnen 5 Tagen nach Freigabe [Order Proof] der Bücher in den Online-Shops. Dieser Proof-Prozess hat sich auch als notwendig erwiesen, weil das vor uns liegende gedruckte Buch dann Autor wie auch uns zu Veränderungen motiviert hat.

Tipp: Wer also in den USA kostengünstig und einfach seine gedruckten Bücher publizieren will, der kann sich wirklich vertrauensvoll an Create Space wenden. Anmerkung: wir haben das Buch als eBook auch im Amazon Kindle Store sowie über Smashwords und epubli produziert bzw. listen lassen. Über Smashwords sollte das Buch in wenigen Tagen auch im Apple iBookstore zu finden sein. Mit Create Space und Smashwords hat der Autor die USA sowie Print und eBook abgedeckt. Ohne viel Formatierungsprobleme!

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Leitfaden: Textbücher ganz einfach crossmedial gestalten [NEUES SCHREIBEN]

Wir haben in den letzten Tagen von verschiedener Seite Anfragen über "das richtige Schreiben" erhalten. Damit ist nicht der Kreativstil oder die Formulierkunst, sondern das handwerkliche Schreiben mit dem richtigen Werkzeug gemeint. Das ist gar nicht so einfach in Zeiten des crossmedialen Publizierens. In den guten alten Zeiten des bedruckten Papiers war das doch etwas einfacher. Heute sollten neben dem Druck auch noch eBooks und das Web [Online] bedient werden. Das ist insofern etwas komplexer, weil gerade im Bereich der eBooks verschiedene Plattformen wie Amazon Kindle, Apple iBookstore etc bedient werden müssen. Leider befinden wir uns mit den eBooks noch in der Frühphase eines Marktes und daher hat sich noch kein einheitlicher Standard für eBooks herausgebildet. Während Amazon Kindle seinen eigenen Standard [.azw und .mobi] hat setzen die meisten anderen Plattformen wie auch Apple's iBookstore oder Adobe Digital Edition auf den offenen Standard EPUB. Die Amazon Kindle Formate und EPUB sind die beiden "großen" Standards. 

Das Problem ist nun, dass die beiden großen Standards verschiedene Inputformate benötigen bzw. die Konvertierung als klassischen Textverarbeitungs- und Publishingsystemen sich häufig als Stolperstein erweist – vor allem für technisch eher unversierte Autoren. Die wenigsten Autoren beherrschen HTML- oder Command Line Tools. Ein Autor, der über Amazon’s Digital Text Platform [DTP] publizieren will, kann sein Buch im EPUB Format, Word-Format [.doc], als Textformat [.txt] oder als Zipped HTML hochladen [hier ist der Kindle Formatting Guide]. Theoretisch auch als PDF, wobei dann die Formatierung im Regelfall aber scheitert bzw. miese Qualität erzeugt. PDF ist eben ein Druckformat. Leider müssen auch die üblichen Formate oft noch händisch nachformatiert werden.

Ebenso ist es schwierig, ein sauberes EPUB Format aus einem Word Dokument hinzubekommen. Vor allem, wenn erhöhte Anforderungen an die Qualität der konvertierten EPUB gestellt werden, wie z.B. beim Premium Katalog für Smashwords und für die iBookstore von Apple sowieso. Um in den Premium Katalog von Smashwords zu kommen oder im Apple iBookstore gelistet zu werden benötigt man eine validierte EPUB Datei. Die Validitierung kann man z.B. sehr einfach über ThreePress durchführen. Ein ungeübter Autor, der mit irgendwelchen Werkzeugen eine EPUB Datei erstellt, der wird diese Validitierung in den meisten Fällen nicht überstehen.

Für einfache Textdokumente mit wenigen Bildern gibt es allerdings ein paar Werkzeuge, die auch für den technisch unbedarften Autor bedien- und nutzbar sind. So z.B. das exzellente eBook Managementsystem CALIBRE. Die Konvertierungslöstung von CALIBRE kann aus diversen Input-Formaten eine Reihe von Output-Formaten machen und arbeitet sehr sauber, d.h. es kommt im Regelfall eine relativ fehlerfreie Zieldatei heraus, wenn die Input-Datei sauber war. Das Problem mit CALIBRE ist aber, dass das Word-Format [.doc] nicht als Inputformat akzeptiert ist. Allerdings akzeptiert CALIBRE eine im Word als Rich Text Format [RTF] abgespeicherte Datei und konvertiert diese Richtung Amazon Kindle [.mobi] ebenso wie in Richtung EPUB [.epub]. Mit der Abspeicherung im RTF-Format gehen allerdings z.B. Hyperlinks und Bilder verloren, also ist diese spartanische Vorgangsweise wirklich nur für reine Textdokumente zu empfehlen.

Eine andere Methode besteht darin, das Manuskript im Word zu schreiben, sich dabei an den Style Guide von Smashwords zu halten, das Dokument dann über Smashwords publizieren und von Smashwords in die gewünschten Formate konvertieren zu lassen. Hier ist der Style Guide.


Smashwords konvertiert ein nach diesem Smashwords Style Guide verfaßtes Word-Dokument in validitierungsfähige EPUB- und Kindle-Formate. Smashwords beliefert eine Reihe von eBook Shops mit seinen Büchern. Für die Belieferung von Apple iBookstore muss das Buch allerdings in den Premium Katalog von Smashwords aufgenommen werden, was wiederum eine validitierungsfähige EPUB-Datei voraussetzt. Also unbedingt den Style Guide beachten, sonst lehnt Smashwords im Zuge des benötigten Reviews die Aufnahme in den begehrten Katalog ab. Leider beliefert Smashwords [noch] nicht den Amazon Kindle Shop. Also muss man sich am besten die Kindle-Datei von Smashwords herunterladen und sie anschließen über Amazon DTP wieder hochladen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, statt MS Word das Apple iPage oder Adobe Indesign zu nutzen. Beide haben eine mehr oder weniger gute Exportfunktion in Richtung EPUB. Und aus dem EPUB-Format lässt sich dann auch das Kindle-Format [z.B. mit CALIBRE] erzeugen, nicht aber umgekehrt. Aus dem Kindle-Format lässt sich kein EPUB herausquetschen. Aber Adobe InDesign ist ein komplexes Werkzeug und Apple iPage bei weitem nicht so weitverbreitet wie Word und weder das iPage- noch das EPUB-Format wird z.B. von Smashwords akzeptiert. Leider hat sich bei den Herstellern der diversen Textverarbeitungs- und Publishingsystemen der XML-Standard noch nicht in Reinkultur durchgesetzt. Das ist aber nur eine Frage der Zeit.

So einfach ist das eigentlich. Scherz beiseite: es ist alles nur Stückwerk und viel Bastelarbeit. Aber zumindest für einfache Text/Bild Dokumente und in der Theorie kann das auch ein Nicht-Experte. In der Praxis ist das alles noch etwas komplex und mühsam. Sehr rasch merkt man als Autor, dass man mehr Zeit mit Konvertierungsproblemen verbringt als mit dem Schreiben. Natürlich kann man sich die entsprechende Unterstützung auch kaufen. Amazon, epubli und andere bieten gegen gutes Geld entsprechende Dienstleistungen an. Wir als MedienFabrik machen das ohne Entgelt, sofern das Buch über uns produziert und distribuiert wird.

 

 

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