Selbstverlag: beeindruckende Zahlen aus den USA

Natürlich sind wir uns der kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Europa bewusst. Vor allem, wenn es um Informationsaufnahme und Lesen geht. Der US-way-of-life hatte nie die Qualitätsansprüche an Bücher und Magazine, wie wir sie hier in Europa haben. Das betrifft vielfach auch die Qualität des Lesestoffes und der Autoren. Insofern sind gerade in der Verlags- und Medienbranche US-Trends nicht 1:1 auf Europa übertragbar und vor allem mit einer entsprechenden Verzögerung zu erwarten. Aber was aus den USA laufend über die Veränderung der Verlags- und Autorenszene berichtet wird ist für uns ein Leuchtfeuer an dem wir uns orientieren können.
 
Der US-amerikanische eBook Verleger und Distributor Smashwords (wir haben vor einiger Zeit über dieses interessante StartUp berichtet) verkündete diese Woche stolz, dass der 15.000ste Titel eines unabhängigen Autor (Selbstverleger) über die Plattform distribuiert wurde. In dem entsprechenden Blogbeitrag verweist der Gründer und CEO von Smashword, Mark Coker, auf einen Blogbeitrag von J.A. Konrath, einen der Spitzenreiter im Bereich Selbst- und Eigenverlag. In seinem Blogbeitrag berichtet Konrath über seine beeindruckenden eBook-Verkaufszahlen. So hätte er alleine im Juni 2010 insgesamt US-$ 12.000 durch den Verkauf seiner selbstverlegten Bücher über Amazon Kindle verdient. Pro Monat würde er rund 8.000 Bücher verkaufen. Insgesamt hätte er so in den letzten 15 Monaten, seit er sich auf eBooks konzentriere bereits mehr als 60.000 eBooks verkauft und erwartet, bis Ende 2010 insgesamt 100.000 eBooks verkauft zu haben. Beeindruckend für einen Selbstverleger oder?
 
Die Selbstverlagsszene in den USA scheint, wenn man all die Erfahrungsberichte von Distributoren und Autoren sieht, wirklich anzuziehen. Auch der Ansatz von Amazon Encore, Autoren mit der großen Amazon Rezensenten Community zu promoten und so zum Selbstverlag zu animieren bzw. diese dabei zu unterstützen heizt diese Entwicklung an. Die Autoren erwarten sich letztlich als wesentlichen Vorteil von einer Verlagspublikation das Marketing des Buches und damit verbundene Einnahmen. Hier können Rezensenten Communities, Autorenportale und das Social Media Universum wahrscheinlich schon mehr leisten als traditionelle Verlage.
 
Auch wenn die neue Verlags- und Autorenszene noch sehr chaotisch anmutet [typisch für Übergangsszenarien], von vielen Experimenten geprägt [auch typisch] ist und die Verkaufsziffern der großen Printauflagen natürlich noch immer beeindruckend sind [Kosten und Risiko auch], so ist doch eines sicher: wir stehen am Übergang von einer verlagsgeprägten zu einer autorengeprägten Lese- und Publikationsszene. Die technisch-organistorische Leistungsfähigkeit der großen eBook Distributionplattformen wie Amazon Kindle, Apple iBook oder Google Edition erhöht sich ebenso, wie die Szene der kleinen eBook Distributoren, die sich um die Autoren annimmt, lebendiger wird. In diesem neuen technisch-organisatorischen und marketingmäßigen Gefüge [Verlagsszene 2.0] einen sinnvollen und wertschöpfenden Platz zu finden wird für traditionelle Verlage gar nicht so einfach werden. 

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[Eigen]Verlag: Versuch einer Darstellung

Wir schreiben trotz brutaler sommerlicher Hitze an der 2. Auflage unseres Buches "New Publishing - Gutenberg Galaxy 2.0" und wollen bis Ende Juli 2010 damit fertig sein. Es gibt jede Menge zu überarbeiten, da sich derzeit einfach so unglaublich viel und so schnell bewegt in der Medien- und Verlagsbranche. Anbei der Versuch einer schematischen Darstellung über die Möglichkeiten des [Eigen]Verlags von Print- und eBooks. Damit verbunden die Bitte um kritische Würdigung und gegebenenfalls Ergänzungen oder Hinweise. Vielen Dank uns unsere Freunde im Voraus. 
 
Das Team der MedienFabrik 

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Willkommen bei den Planet Mexx Books

Wir errichten hier gerade die erste Amazon Kindle eBook Bibliothek. Bitte habe noch etwas Geduld, wir eröffnen bereits in ein paar Tagen. In der Zwischenzeit kannst du dich durch die gerade geschriebenen Seiten lesen. Wir treffen uns hoffentlich bald auf deiner Kindle App auf iPad, iPhone, Blackberry, Android-Handy oder am Kindle 2 und Kindle DX. Überall dort werden unsere Planet Mexx Books verfügbar sein. Und das umfasst nicht weniger als den gesamten Amazon Kindle Buchbestand.

Dein Planet Mexx Team

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Kindle: eine mächtige Plattform

Liebe Leute da draußen. Immer wieder werden wir mit der Aussage konfrontiert, dass der Kindle keine Chance gegen den iPad hätte und damit eine unattraktive Geschichte wäre. Nun, es mag ja stimmen, dass die Kindle HARDWARE gegen die iPad HARDWARE abstinkt [was wir auch nicht so sehen] aber bitte bedenkt doch auch, dass die Kindle App für alle Apple-Geräte und damit auch für den iPad verfügbar sind. Und vor allem: beginnt doch selber zu denken und nicht immer den gedanklichen Mist von anderen nachzukauen. Dieses Nachkauen ist leider in Zeiten von Hypertext, Links, Twitter und Facebook eine Unart geworden oder halt die Schattenseite von SocialMedia.
 
Wir von der MedienFabrik betrachten im Gegenteil Apple iBook[store] als die im Vergleich zu Amazon Kindle minore Plattform, weil er eben nur auf den [zugegeben attraktiven] Apple Plattformen wie iPhone, iTouch, iPad und Mac läuft aber sonst genau nirgendwo. Amazon kann hingegen über die Kindle Apps die Bücher, Magazine und Blogs auf alle Plattformen liefern. Und abgesehen von der, nach wie vor leider im Graustufen-Display [aber mit hoher Qualität] daherkommenden Kindle Hardware können über die Kindle Apps auch die schönsten Bildbände in Vollfarbe gelesen werden. 
 
Also, liebe Leute. Vergesst das Vorurteil, dass die Kindle-Plattform gegen Apple iBook[Store] abstinkt. Das Gegenteil ist der Fall. Für gegenteilige Meinungen und Fragen stehen wir hier jederzeit gerne zur Verfügung.  

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WIRED: Und es bewegt sich doch (ein wenig)

Vor zwei Tagen haben wir erzürnt über die Probleme mit dem Download der neuen (zweiten) iPad-Ausgabe von WIRED geschrieben (siehe Artikel). Unser Kampf, die 337 MB große Datei herunter zu laden war nach vielen Versuchen letztlich erfolgreich. Und daher  können wir jetzt auch ein paar positive Punkte zur Juli-Ausgabe des Leitmagazins für digitalen Lebensstil bringen.

Da wäre zunächst der Preis. Auf unserer iTunes-Abrechnung fanden wir diesemal nur mehr US-$ 3,99 statt wie beim letzten Mal US-$4,99 abgebucht. WIRED hat also den Preis um knapp 20% gesenkt und sich damit etwas der Realität angenähert.

Auch funktional haben die Kollegen von WIRED und ihrem Kooperationspartner Adobe einen großen Schritt gemacht. Während die erste Ausgabe des WIRED eigentlich nur aus statischen Grafiken bestand ist in der aktuellen Juli-Ausgabe auch ein Browser enthalten, der interne und externe Verlinkungen ermöglicht und damit aus dem crossmedialen Bilderbuch ein echtes eMagazin macht. Teilweise sind die Links mit Leuchtmarker hervorgehoben (siehe Fotos). Ein mehr als notwendiger Schritt für einen Verlag, der sich an der Spitze der medientechnischen Nahrungskette sehen will. Ohne Hypertext geht gar nichts. Das Navigieren durch das Magazin ist allerdings noch immer ein Abenteuer und folgt zumindest nicht zwingend unserer Logik. Was wir beim ersten Mal noch spannend fanden wird beim routinierten Lesen lästig.

Inhaltlich ist das WIRED gut wie immer. Besonders beeindruckend fanden wir den 360-Grad-View durch diverse Cockpits.  Die vielen Animationen und Videos sind leider neben der mehrfachen grafischen Auflösung der Grund für die unglaubliche Dateigröße und die Probleme beim Herunterladen. Aber auch hier verspricht WIRED für die nächsten Ausgaben eine Besserung.

Also: wir bleiben Fan von WIRED (weil sie selbstkritisch, perfektionistisch und enthusiastisch sind). Viel Spaß beim Lesen!

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Das ist nicht Planet Mexx!

iPhone im Mixer

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WIRED: seid ihr verrückt?

Wir sind wirklich große Fans des digitalen Lifestyle-Magazines WIRED (siehe zum Beweis unsere letzten Berichte über deren iPad App). Schon die erste iPad-Edition im Juni mit über 500 MB war eine gewaltige Datenmenge, die nicht beliebig oft auf meinem kleinen 16 GB iPAD Platz findet. Des weiteren war der Umstand, dass mir hier eigentlich statische Seiten (jede Seite war ein Bild) statt dynamischen Hypertext serviert wurde nur mehr wegen der Vorfreude und durch den ersten Hypes zu rechtfertigen. Aber das ist halt wie das erste Mal mit einer neuen Frau: da zählt das Erlebnis mehr als der tatsächliche Akt. Heute versuchen wir bereits mehrere Stunden die Juli-Edition herunterzuladen aber die 337 MB wehren sich heftig. Nach mehreren Versuchen über unsere nicht klein dimensionierte Datenleitung haben wir es noch immer nicht geschafft. Diesmal gibt es keinen Bonus mehr liebe Freunde von WIRED. Und diesmal fällt der Reiz des ersten Males weg. Ihr seit Trendsetter und euer Magazin ist nicht das, was wir uns von euch hinsichtlich Format, Konzeption und Benutzerfreundlichkeit erwartet haben. Demütig wenden wir uns wieder unseren Kindle's zu und sind froh, dass dort die größten Files unter 0,5 MB liegen und uns binnen Sekunden über Whispernet geliefert werden.

PS: ähnliche Probleme hatten wir am Wochenende mit der SPIEGEL App. Es scheint und befürchten, dass das ein Apple/iPad Feature sein könnte. Vorsicht ist hier nach der ersten Euphorie, der auch wir erlegen sind, anzuraten. Im Falle von WIRED greifen wir zunächst wieder auf die Printversion zurück!

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Real-Time [e]Zeitungen und Yahoo

Gestern haben wir hier unsere Überlegungen hinsichtlich Mehrwert und Zukunft von Zeitungen angestellt und gemeint, dass die Zeitungs- und Magazinverlage von morgen in erster Linie "trusted" Content-Kuratoren und Formatgestalter für real-time Nachrichten sein sollten. Der Content selbst sollte hingegen vorzugsweise automatisiert aus dem Web bzw. der Blogosphäre gefischt werden (hier der Link zum Artikel: http://medienfabrikation.info/?p=452).

Hier ist ein guter Artikel der Gartner Group zum Thema Yahoo und die Neuausrichtung des WebPioniers zum Content-Kurator (http://blogs.gartner.com/allen_weiner/2010/07/06/yahoo’s-take-on-the-news/). Alle, die jetzt meinen, dass das ja nur ein Web- und kein Printunternehmen ist und man das daher nicht vergleichen könne haben nichts verstanden und sollten sich die Mühe des Lesens ersparen.

Von meinem iPad gesendet

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