Endlich: Periodicals für Kindle Apps [Perspektive für Verlage]

Es war wirklich hoch an der Zeit und gestern wurde es im Amazon Kindle Forum endlich angekündigt: die Möglichkeit, dass die Nutzer der Kindle Apps auf iPad, iPhone, PC etc endlich auch Magazine und Zeitungen abonnieren können. Diese Funktionalität war bisher ausschließlich den Kindle eBook Readern vorbehalten – und die sind bei allen Vorteilen im Bereich der Text- und Sachbuch im bunten Magazinbereich nicht optimal.

 

Es wird also auch für die Nutzer der Kindle Apps auf iPad & Co bald möglich, Magazine und Zeitungen in Farbe zu lesen. Damit eröffnet sich für die Kindle Apps-Plattform von Amazon die Möglichkeit, hinsichtlich Distribution und Leserpotenzial tatsächlich ein Trägersystem für die Verlage zu werden. Eine Vereinheitlichung der Formate und Apps wäre auch für den Leser und Nutzer ein großer Fortschritt. Die von den einzelnen Verlagen angebotenen Apps unterscheiden sich von Qualität und Aufbau dermaßen, dass man kein durchgängiges Leseverhalten lernen kann. Je höher der Anspruch an die Bedienung des Apps desto geringer das Lesevergnügen. Papier blättert man um, ePaper braucht Technologie und die muss benutzerfreundlich sein. Leider vergessen das viele Verlage bei der Entwicklung ihrer Apps. Resultat: hohe Kosten und geringer Lese[r]nutzen.

 

Die Kindle App wird irgendwann ab Anfang 2011 auch über Multimedia-Features wie Video-Integration verfügen. Diesbezüglich fährt Amazon jetzt bereits ein vielversprechendes Beta-Programm. Mit Farbe und Multimedia-Feature gibt es absolut keinen Grund mehr für Verlage und Leser, die Kindle Apps nicht zu nutzen. Der wirkliche Vorteil dieser Apps-Familie ist, dass sie auf so gut wie allen Plattformen vorhanden und damit Hersteller- und Plattformunabhängig ist. Etwas, das man Apple leider nicht vorwerfen kann. Es stellt sich für die Verlage nur noch die Frage, was das Alleinstellungsmerkmal bzw. der Kaufanreiz für ihre Magazine und Zeitungen ist: bunte Optik, exotische Funktionalität oder Inhalt und Distributionsmöglichkeiten? Sollte letzteres der Fall sein, dann ist den Verlagen anzuraten, ihre Apps-Strategie im Sinne von Kosteneffizienz, Verbreitungsmöglichkeiten und Lesefreundlichkeit zu überdenken.

 

Verlage: Kindle ist eine strategische Alternative zum eigenen App!

Posted via email from Notizen aus der MedienFabrik