Autoren: Geld verdienen mit Flattr [HowTo]

Das Web hat den Content ökonomisch ruiniert - so der oft gehörte Vorwurf von Verlagen und [alten] Autoren. Das Wissen ist durch die Digitalisierung frei geworden und wird und wird unsere Gesellschaft tatsächlich in eine globale Wissensgesellschaft mit niedrigen Eintrittsschwellen entwickeln, so das Gegenargument. Als Beispiel wird an dieser Stelle immer die freie Enzyklopädie Wikipedia genannt. Tatsächlich liegt, wie so oft, die Wahrheit in der Mitte. 

Tatsache ist, dass sich der Content im Zeitalter von Digitalisierung und Web vervielfältigt hat. Noch nie wurden soviele Bücher publiziert wie heute. Neue Technologien und Medien wie eBooks und Print-on-Demand haben neue Autoren produziert bzw. zum Schreiben motiviert. Die so genannte Indie-Szene wächst und gedeiht. Die Hemmschwelle des Schreibens ist deutlich gefallen, was eine conditio sine qua non für eine Wissensgesellschaft ist. Profitieren und verdienen aber Verlage und Autoren an dieser Dynamik? Nun: ja und nein. Sie profitieren durch die Möglichkeit, beinahe kostenfrei Schreiben und Verlegen zu können aber sie verdienen damit nicht notwendigerweise Geld, um ihre Mitarbeiter, Mieten und Cocktails zu bezahlen. Ein Ausweg aus dieser Dichotomie könnte das Micropayment sein. Und hier scheint uns Flattr ein attraktiver Ansatz.

Wie funktioniert nun Flattr? Es ist ein sehr einfaches Prinzip:

  • man eröffnet auf Flattr ein Account. 
  • lädt das Konto mit Kreditkarte oder PayPal auf [Your Means und add Means im Flattr Sprech] und definiert ein Budget, das man für die Konsumation von WebContent ausgeben will [sagen wir halt € 2 im Monat]
  • mit dem aufgeladenen Konto und dem festgelegten Budget kann man in der Folge die Flattr Buttons bei Artikeln oder auf Seiten anklicken, die einem gefallen. Das festgelegte Budget wird dann auf die angeklickten Seiten aufgeteilt. Hat man also ein Budget von € 2 pro Monat festgelegt und klickt in diesem Monat 10 Artikel an, dann erhält jeder Artikel € 0,20. So das Prinzip auf der Ausgabenseite.
  • Um Geld als Autor zu verdienen lädt definiert man entweder explizite Artikel über den Menüpunkt Submit Things und stellt den generierten Code auf seine Webseite oder lädt sich als Blogbetreiber auf WordPress etc die entsprechenden Plugins herunter, verknüpft diese mit dem Flattr-Konto und das wars. Dann erscheint unter jedem Artikel der Flattr-Button und lädt die Besucher und Leser zum Spenden ein. 
  • Die Höhe der Einnahmen scheinen am Flattr Dashboard als Your Revenue auf. Auszahlung erfolgt ab € 10 auf das PayPal Konto.
  • Wir haben getestet und vergeben die Bestnote an Flattr!

Man kann jetzt von Flattr keine Wunderdinge erwarten. Das ist ein junges Baby, das noch wachsen muss und wird. Es hat, wie wir gestern berichtet haben, derzeit knapp 46.000 Kontobesitzer und das ist wahrlich nicht viel. Bisher sind über Flattr knapp € 114.000 an Honoraren an die Autoren geflossen, was zwar eine durchaus beeindruckende Größe ist angesichts der wenigen Monate, die Flattr am Markt ist aber für die breite Masse an Autoren noch zu wenig. Da Flattr aber bei den Meinungsführern der Blogosphäre wie Mashable oder Techcrunch eine sehr positive Empfehlung bekommen hat, sollte auch der Rückenwind für eine positive Entwicklung im Sinne von Autoren vorhanden sein.

Jetzt liegt es an den Autoren, sich durch Registrierung und Nutzung von Flattr selber einen nachhaltigen Vorteil zu verschaffen und das Ding hochzuziehen.

Posted via email from Notizen aus der MedienFabrik

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