ePaper: das Medium der neuen Galaxis
Wir haben dem Thema ePaper - die Welt des elektronischen Papiers ein eigenes Kapitel gewidmet wo dem interessierten Leser eine ausführliche und sehr detaillierte Darstellung dieses neuen Mediums gegeben wird. Einführend soll hier nur festgehalten werden, dass der Trend weg vom bedruckten Papier [totes Holz] hin zum digitalen ePaper einer der treibenden Faktoren in der Neuordnung der Autoren- und Verlagsszene ist.
Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen mediaIDEAS schätzt, dass der Umsatz mit ePaper-Produkten 2010 in den USA rund US-$ 460 Millionen betragen wird, der mit rund 8 Millionen Kunden oder Benutzern erzielt wird. Bis 2014 soll der Anteil an Lesern von ePaper-Produkten auf 45 Millionen Menschen in den USA anwachsen und damit ein Umsatz von US-$ 11 Milliarden erzielt werden. Wie die meisten technologie-getriebenen Trends geht auch das ePaper von den USA aus. Dort startete der weltweit größte Online-Buchhändler Amazon mit dem eBook Reader Kindle bereits 2007 auch die ersten größeren Feldversuche. Der eBook-Reader war bei Amazon auch das meistverkaufte Produkte im Weihnachtsgeschäft 2009 und konnte rückte damit ins Zentrum der Branchenaufmerksamkeit.
Der Erfolg des eBook Reader Kindle von Amazon und nicht zuletzt der iPad von Apple haben die Diskussion um elektronische Buch-Lesegeräte auch in Europa wieder angeheizt. Random House, die größte englischsprachige Verlagsgruppe und zweitgrößte im deutschsprachigen Raum, hat kürzlich erklärt, am deutschsprachigen Markt 2009 rund 100.000 eBooks verkauft zu haben. Das sei zwar nur etwa ein Prozent vom Umsatz, aber immerhin eine Verzwanzigfachung des Umsatzes in diesem Bereich. In den USA hat sich seit der Einführung des Kindle eine neue Autorenszene entwickelt [Die Indie Authors], die sich auf eBooks und Eigenverlag konzentriert und damit vielfach schon tragfähige Geschäftsmodelle entwickelt haben. So berichtet das 2009 als StartUp errichtete eBook Publisher und eBook Distributor Smashwords, dass er bereits mehr als 15.000 Titel der Indie Authors herausgebracht und distribuiert hätte. Darunter befinden sich auch Autoren, die nur mehr vom Schreiben von eBooks leben. Beispiel dafür ist J.A. Konrath, der behauptet, dass er mit seinen Büchern auf der Amazon Kindle Plattform bis Juli 2010 bereits mehr als 60.000 Stück verkauft hätte und damit schon Einnahmen von US-$ 12.000 pro Monat erzielt [siehe seinen Blogbeitrag]. Gerade diese Szene der Indie Authors baut ihre Geschäftsmodelle auf ePaper und ePublishing.
In den kommenden Jahren sollte der Umsatzanteil von den elektronischen Büchern am gesamten Verlagsgeschäft auf fünf Prozent ansteigen. Das deutsche Portal Libreka, ein Projekt des deutschen Buchhandels, stellt derzeit die größte Volltextdatenbank für lieferbare deutschsprachige Titel zusammen und bietet diese zum digitalen Lesen im Internet und auch auf eBooks an. Libreka haben sich bereits mehr als 1200 Verlage und 600 Buchhandlungen angeschlossen, 120.000 Titel sind bereits eingestellt. Davon können über 15.000 als eBook gekauft werden.
Das Marktvolumen der eBooks für den deutschsprachigen Raum liegt bei geschätzten € 140 Millionen in 2010 und bei 402 Millionen in 2012. Auf einer angenommenen Kalkulationsbasis von 40% ergeben sich daraus für den deutschsprachigen Raum kumulierte Verlagsprovisionen in Höhe von € 56,28 Millionen in 2010 und € 160,8 Millionen in 2012. Während der Buchmarkt in den nächsten Jahren im Schnitt um etwa 1% p. a. wachsen, liegt das durchschnittliche jährliche Wachstum bei eBooks zwischen 2010 bis 2012 bei rund 69%.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen