Autoren, Content und Geld: Wie sich Wikipedia den Tempel des Geistes erfolgreich finanziert hat

[[posterous-content:pid___0]]Wer in den letzten Wochen bei Wikipedia nachgeschlagen hat, der ist am Spendenaufruf des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales nicht vorbeigekommen. Wikipedia, der Tempel des Geistes [Zitat Jimmy Wales] braucht Geld, um die größte kollaborativ entwickelte Wissensbasis der Welt betreiben und weiterführen zu können. Dabei will Wikipedia aber nicht den üblichen Weg über Werbefinanzierung einschlagen, sondern im Gegenteil "werbefrei" bleiben.

Wir zitieren Jimmy an dieser Stelle: 

"Kommerz ist in Ordnung, Werbung ist nicht böse – aber sie gehört nicht hierher, nicht in die Wikipedia.

Wikipedia ist etwas Besonderes. Sie ist wie eine Bibliothek oder ein öffentlicher Park. Sie ist wie ein Tempel für den Geist. Sie ist ein Ort, den wir alle aufsuchen können, um zu denken, zu lernen, und unser Wissen mit anderen zu teilen. Wikipedia ist ein einzigartiges Projekt, das erste seiner Art in der Geschichte der Menschheit. Sie ist ein gemeinnütziges Projekt, um jedem einzelnen Menschen auf diesem Planeten eine freie Enzyklopädie zur Verfügung zu stellen.

Jedem einzelnen Menschen.

Wenn jeder der 400 Millionen Wikipedia-Nutzer einen Euro spenden würde, hätten wir mehr als zwanzigmal so viel Geld als wir benötigen. Wir sind eine kleine Organisation, und ich habe die letzten Jahre hart gearbeitet, um uns schlank und effizient zu halten. Wir erfüllen unsere Aufgabe, Verschwendung überlassen wir anderen."

Konkret wollte die Wikimedia Foundation, welche die Plattform Wikipedia betreibt, insgesamt US-$ 16 Millionen aufstellen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die US-$ 7,5 Millionen, die Wikipedia im Jahr 2009 von kleinen Investoren erhalten hat. Tatsächlich konnten die US-$ 16 Millionen von Jimmy Wales und Wikipedia in der Rekordzeit von knapp 6 Wochen aufgestellt werden. Mehr als 500.000 Investoren spendeten im Schnitt mehr als US-$ 30 pro Kopf und konnten Wikipedia damit werbefrei halten, wie ReadWriteWeb gestern berichtete [siehe Bericht]. Damit ist Wikipedia die einzige der Top-10 WebSeiten, die ohne Werbegeld auskommt und auskommen will.

Wikipedia zeigt, dass im neuen Web 2.0 neben dem werbefinanzierten Ansätzen auch spendenfinanzierte Modelle für Content-Produzenten und Aggregatoren und das so genannte Crowd Sourcing funktionieren. Letztlich stammen die Inhalte von Wikipedia von freiwillig arbeitenden Autoren, die ihr Wissen über Wikipedia zur Verfügung stellen, teilen und erweitern. Wahrscheinlich muss man jetzt dem befeuerten Optimismus entgegenhalten, dass Crowd Sourcing von weniger prominente Seiten viel schwieriger umsetzen ist. Aber trotzdem...

 

Gratulation an Jimmy & Team!

 

 

 

 

Posted via email from Notizen aus der MedienFabrik

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